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Das Tempo, mit dem das Kinder- und Jugendzentrum erstellt werden soll, ist dem Gemeinderat Zuchwil zu rasant.
Bereits im Sommer 2021 soll das neue Kinder- und Jugendzentrum Zuchwil (Kijuzu) bezugsbereit sein. Falls die Gemeindeversammlung im Juni stattfindet, soll sie über einen Kredit von 2,6 Mio. Franken abstimmen. Die Ausschreibung ist direkt anschliessend geplant. Wird die Versammlung verschoben, würden die Arbeiten trotzdem ausgeschrieben, mit dem Risiko, dass das Volk den Kredit nicht bewilligt. Der Gemeinderat steht grundsätzlich hinter dem Projekt. Doch das Tempo, mit der die Arbeitsgruppe voranschreiten will, stösst auf Widerstand. Stephan Hug, Präsident der Stiftung Kijuzu, begründete die Dringlichkeit mit den stetig steigenden Kinderzahlen. Bereits heute gebe es Wartelisten.
Gemeindepräsident Stefan Hug (SP) hob den Standortvorteil einer Gemeinde mit einem familienergänzenden Angebot hervor. «Die Welt ist heute eine andere als noch im letzten Herbst, als man den Neubau beschloss», gab Patrik Marti (SP) zu bedenken. «Die Steuereinnahmen sinken wegen der Steuerreform Staf und der Coronakrise. Die Welt wird in eine Rezession schlittern», mahnte er. Es würde mehr Arbeitslose geben, vielleicht würden die Leute vermehrt im Homeoffice arbeiten, was auch einen Einfluss auf das Bedürfnis nach einem familienergänzenden Angebot habe. Er beantragte, das Projekt zu verschieben, und die finanzielle Situation der Gemeinde in einem Jahr neu zu beurteilen. Stefan Hug befürchtet, dass man so das Projekt immer wieder hinausschieben würde. Carlo Rüsics (SVP) stellte den Antrag, das Projekt um ein Jahr zu verschieben. Mit acht zu drei Stimmen gab der Gemeinderat diesem Antrag statt.
Kritik erfolgte auch in baulichen Belangen. Bruno Ziegler (FDP) findet, mit diesem Gebäude werde das Energielabel mit Füssen getreten. Er vermisst eine Solaranlage, eine Fernwärmeanbindung und eine Lüftung. Die Arbeitsgruppe habe sich sehr wohl Gedanken über energietechnische Fragen gemacht, konterte Baumann. Eine kontrollierte Lüftung mache jedoch keinen Sinn, da die Fenster im Sommer sowieso offen seien. Eine PV-Anlage wäre auch nicht ratsam, da der Bau für eine Aufstockung ausgelegt ist. Fernwärme wäre zwar der Wunsch der Arbeitsgruppe gewesen, hätte aber zu Mehrkosten von 40000 Franken geführt. Der Entscheid fiel auf eine Luftwärmepumpe. Der Bau habe einen sehr guten Minergiestandard, bekräftigte Baumann. Dem Antrag von Ziegler, das Gebäude zu unterkellern, ist die Arbeitsgruppe nicht nachgekommen, da sie dafür kein sinnvolles Bedürfnis sieht.