«JuKiLi»
An den Literaturtagen können Kinder Verbrecher fassen

Kinder und Jugendliche sollen Literatur direkt erleben, Autoren und Autorinnen begegnen. Dies bietet das «JuKiLi-Programm» der Solothurner Literaturtage, welches zum ersten Mal auf die Tage vor Auffahrt ausgeweitet wurde.

Fränzi Zwahlen-Saner
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Workshopleiter Laurin Buser zeigt wie es geht
19 Bilder
Lorenz Pauli mit vollem Körpereinsatz.
Lorenz Pauli mit vollem Körpereinsatz.
Lorenz Pauli weiss zu begeistern
Jugend- und Kinderliteratur (JuKiLi) an den Literaturtagen
Jürg Obrist führt die Jugendlichen auf die Spur.
Jürg Obrist führt die Jugendlichen auf die Spur.
Junge Slam-Poeten machen erste Bühnenerfahrungen.
Junge Slam-Poeten machen erste Bühnenerfahrungen.
Junge Slam-Poeten machen erste Bühnenerfahrungen.
Junge Slam-Poeten machen erste Bühnenerfahrungen.
Junge Slam-Poeten machen erste Bühnenerfahrungen.
Die Teilnehmer sind voll dabei.
Die Teilnehmer sind voll dabei.
Die Kinder sind ganz bei der Sache
Bewegung ist angesagt.
Die Idee aufs Papier bringen.
Das Krimiträtsel ist nicht einfach zu knacken.
Anna Kornicker liest die geheimnisvolle Geschichte im Dunkeln.

Workshopleiter Laurin Buser zeigt wie es geht

Hanspeter Bärtschi

Schülerinnen und Schülern, sowie deren Lehrpersonen ab dem Kindergartenalter nutzen die Angebote. Das JuKiLi findet seit Montag im Alten Spital statt mit Lesungen und Workshops von Autoren. «Wir freuen uns, dass unser Angebot auf so viel Interesse stösst», sagt Gianna Molinari, die Mitverantwortliche für das JuKiLi-Programm. «Durch die Vorverlegung der Angebote können neu Schulen aus dem ganzen Kanton Solothurn teilnehmen. In den vergangenen Jahren hatten nur die Stadt-Solothurner Schulen wegen der ‹Auffahrts-Brücke› von dem Angebot Gebrauch gemacht.» Insgesamt seien es rund 70 Schulklassen, die sich auf die verschiedenen Workshops von Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag verteilen, sagt Molinari. Sie kommen aus dem ganzen Kanton Solothurn, einige aus dem Kanton Bern. Heute Freitag werden die Stadt-Solothurner Schulen erwartet.

In den Gängen Stille, aber...

Betritt man das Alte Spital in Solothurn ist alles still. Nur die vollgepackten Garderoben-Ständer geben Zeugnis davon, dass in den Sälen wohl einiges los ist. Tatsächlich: Bei Krimi-Autor Jürg Obrist ist knallhartes Kombinieren gefragt. Die 5./6. Klässler haben soeben erfahren, wie und nach welchen Regeln er Illustrationen für seine Krimirätsel Bücher erstellt. Sein Kommissar Maroni ist im Einsatz und die Kinder helfen ihm, seine Fälle zu lösen. Wer den Text richtig liest und mithilfe der danebenstehenden Illustration richtig kombiniert, hat den Verbrecher schon fast gefasst. Die Kinder überzeugen als gewiefte Kombinierer und geduldige Fahnder. Jürg Obrist ist zufrieden.

Mit vollem Körpereinsatz bringt der Berner Lorenz Pauli seine Geschichten unter die Leute. Erst- und Zweitklässler mit ihren Lehrpersonen hangen an den Lippen des begnadeten Geschichtenerzählers. Pauli erzählt Fantastisches: Aus einem Abfallkübel kommt die Geschichte, auf WC-Papier ist sie geschrieben, im Universum erlebt sie ihren Höhepunkt, findet zurück in einem gemütlichen Garten und endet mit einem WC-Papier-Schneemann.

Erstaunlich, wie aufmerksam die Kinder Lorenz Pauli verfolgen. Seit 2013 ist der ehemalige Kindergärtner freier Schriftsteller und Erzähler und veröffentlichte schon über 30 Kinderbücher. Die Basler Autorin Anna Kornicker hat mit ihrem Erstling «Jina und Kor» ein Jugendbuch geschrieben und versetzt ihre Zuhörer in die Situation, in der ihre Protagonisten in einer dunklen Höhle bestehen müssen. Der Raum ist völlig abgedunkelt, nur dank einer Stirnlampe und einigen Kerzenlichtern kann sie aus dem Buch lesen. Alle tauchen konzentriert mit der Autorin in die Fantasiewelt der Abenteuergeschichte ein.

Im Gewölbekeller des Alten Spitals hat sich Poetry Slamer Laurin Buser mit einer 5. und 6. Klasse zum Workshop versammelt. Sie lernen von ihm, wie man einen Slam schreibt und auch noch auf der Bühne performt. Die Aufgabe, etwas das man hasst, liebevoll auf die Bühne zu bringen, schaffen die Meisten. Auf der Bühne wird dann geslamt. Sie hassen: Mathematik, Hausaufgaben, Ronaldo oder – Donald Trump.