Nach acht sieglosen Spielen gelingt Olten gegen Aaraus U-21 der Befreiungsschlag
«Eckbälle von links liegen mir besonders, das ist meine grosse Stärke», beschreibt der überglückliche Hazir Zenuni die entscheidende Spielsituation. Dies habe er sogar vor der Ausführung des Eckstosses Captain Mario Panzeri nochmals gesagt. Prompt verwandelte der Neu-Oltner Giovanni Gerardis Hereingabe in der Nachspielzeit mit dem Kopf zum 1:0-Heimsieg gegen das Team Aargau U-21. Es war der Höhepunkt einer Partie des elften Spieltages in der 2. Liga inter, welche an Unterhaltsamkeit mit fortlaufender Spieldauer stets zunahm.
Denn in den ersten rund zwanzig Minuten deutete nichts darauf hin, dass in dieser Partie ein Tor fallen würde. Olten stand tief und griff den Gegner erst ab der Mittellinie an. Zenuni ergänzte: «Wir wussten auch, dass wir die Mitte schliessen müssen. Wir wollten den spielstarken Gegner so nie ins Spiel kommen lassen.» Es resultierte für das Team Aargau daraus zwar sehr viel Ballbesitz, welcher aber primär der hinteren Dreierkette zuzuschreiben war. Beiden Teams fehlte die offensive Durchschlagskraft und auf den Rängen fragte man sich, ob denn eigentlich in der ersten Halbzeit ein gegnerischer Ballkontakt in einem Sechzehner stattgefunden habe.
In der zweiten Hälfte wurde die Partie für die Zuschauer endlich interessanter. Die Aargauer verpassten kurz nach der Pause drei Mal innerhalb von zwei Minuten die Chance, in Führung zu gehen. Zuerst musste Thomas Husi Dos Santos’ gezirkelten Freistoss über die Latte lenken. Für die Gäste gab es einen Eckball, welcher wie jeder andere mittels einstudierter Variante ausgeführt wurde und wie beinahe jedes Mal gefährlich wurde.
Die Aarauer stellten sich mit sechs bis sieben Spielern vor Torhüter Husi auf und blockierten ihm so den Weg zum Ball. In der Ausführung variierten sie dann, obwohl der Ball meistens ins Getümmel vor dem Torhüter getreten wurde, wie auch bei der zweiten Chance nach der Pause. Bei der dritten wurde die Kugel flach auf den Penaltypunkt gezogen, wo ein Aargauer in den Ball laufen und abdrücken wollte. Dos Santos schnappte aber seinem eigenen Mitspieler den Ball weg und verzog. Es grenzt an Ironie, dass die zahlreichen Eckbälle der Gäste für viel Gefahr vor Husis Tor sorgten, Zählbares allerdings nur beim letzten Oltner Eckball resultierte.
Als Hazir Zenuni vom FC Dulliken zum Stadtklub gewechselt hatte, befand sich die Mannschaft in einem Tief. Vier Niederlagen in Folge musste der FC Olten damals einstecken. «Seit ich bei der Mannschaft bin, geht es nun allerdings aufwärts. Wir haben im letzten Spiel gegen die Blue Stars einen Punkt geholt und heute unsere Negativserie von acht Spielen ohne Sieg beenden können. Umso schöner, wenn ich der Mannschaft wie heute mit meinem Tor helfen kann», fasst Zenuni seine bisherigen knapp zwei Wochen beim FC Olten zusammen. Und vielleicht wird ja in den kommenden Wochen nach der Sieglos-Serie unter Zenuni eine Siegesserie gestartet.
Olten liegt in der 2. Liga inter Gruppe 5 auf dem zehnten Platz. Der beste Solothurner Klub in der Liga bleibt der FC Dulliken auf dem achten Platz. Die Niederämter holten beim SC Schöftland einen Punkt (0:0). Direkt über dem Strich klassiert ist der FC Biberist, welcher auswärts beim Schlusslicht FC Rothrist 2:2 spielte. Punktgleich direkt unter dem Strich liegt der FC Wangen bei Olten. Der Absteiger aus der 1. Liga konnte am elften Spieltag endlich den zweiten Dreier verbuchen: 2:0-Heimsieg gegen die Reserven des FC Wohlen.