Christlichdemokratische Volkspartei
Zur Minarett-Initiative

Sonderrechte, Gleichberechtigung der Frau, Integration sind die Probleme, die diskutiert werden sollten und nicht ob ein Minarett-Verbot in die Verfassung gehört. Und wir haben ein Recht darauf, unsere Kultur und unsere Sitten zu verteidigen.

Sabine Sutter
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Das Minarett ist nicht nur ein religiöses Bauwerk, es ist auch ein Symbol, ein Symbol für den Anspruch des Islam Fuss zu fassen und sich auszudehnen. Wäre es nur ein Bauwerk, würden unsere Bau- und Lärmschutzgesetze ja genügen. Religiöse Toleranz ist ein wesentliches Merkmal der Demokratie und damit ein schützenswertes Gut. Deshalb fällt es uns so schwer, unsere abendländischen Werte und unseren Rechtsstaat gegenüber Gruppen zu verteidigen, die verstärkt Sonderrechte für sich reklamieren.

So sehen wir in vielen europäischen Grossstädten, wie islamisch beherrschte Viertel entstehen, in denen de facto eigene Gesetze herrschen.

Wir erleben in den Schulen, wie Angehörige dieser Religion Sonderrechte für sich beanspruchen, die das gewohnte Leben aller anderen beeinträchtigen.(Sport- und Schwimmunterricht, Sexualkunde, Lagerwochen, christliche Feste)

Die Gleichberechtigung der Frau wurde mühsam erkämpft. Es soll nicht sein, dass eine Bevölkerungsgruppe die Beeinträchtigung dieser Rechte im Namen der Religion für sich beansprucht. (Zwangsehen, Mädchenbeschneidung, Burka usw.)

Die Schweiz ist sehr erfolgreich in der Integration von Einwanderern. In der zweiten Generation merkt man im Allgemeinen kaum noch etwas von dem anderen kulturellen Hintergrund, weshalb der ausserordentlich hohe Ausländeranteil im Alltagsleben kaum auffällt. Dies gilt aber in erheblich geringerem Masse für Einwanderer aus islamisch geprägten Kulturen. Oft holen sie sich ihre Ehepartner aus ihrem ehemaligen Heimatland, so dass dann die folgende Generation wieder mit denselben Sprach- und Integrationsproblemen zu kämpfen hat.

Ganz allgemein haben Menschen aus islamischen Kulturen grössere Mühe, sich an unsre Kultur und ihre Erfordernisse anzupassen als Menschen mit einem christlichen Hintergrund.

Dies wären die Probleme, die diskutiert werden sollten und nicht ob ein Minarett-Verbot in die Verfassung gehört. Das dazugehörige Plakat ist geschmacklos und schürt dumpfe Ängste, anstatt die Probleme offen anzusprechen.

Die Demokratie muss sich verteidigen, um lebendig zu bleiben. Wir haben ein Recht darauf, unsere Kultur und unsere Sitten zu verteidigen.

Es würde nicht verwundern, wenn auf dem Hintergrund der geschilderten Probleme viele Stimmbürger wegen des Symbolgehaltes für diese Initiative stimmen würden.