Startseite
Vereinsmeldung
cas. Gelegentlich mutieren Sportstadien fast zum "Hexenkessel". So auch das Lörracher Hallenbad am 30.11.2013 anlässlich des 39. internationalen Vergleichswettkampf der Rettungsschwimmer aus Deutschland und der Schweiz. Aber kann man sich zum Erfolg trommeln? Die Fricktaler Delegation jedenfalls erzielte ihre beiden Podestplätze ohne ohrenbetäubendes akustisches Doping.
Die Stimmung am Markgräfler Wettkampf in Lörrach war einmal mehr euphorisch. Das lag einerseits an den rund 60 Teams, die um die Wette schwammen und mit diversem Rettungsgerät um die Wette retteten. Anderseits gaben im und am Bassin über 20 Behinderte ihr Bestes ("Hoi, ich bin der Lukas - und Du?"), was dem Anlass neben dem rein sportlichen Sinn auch eine tiefere, menschliche Note verlieh: Mitmachen ist wichtiger als Siegen!
Das alte olympische Motto soll indessen nicht strapaziert werden, waren doch, nach eigenem Bekunden, in Gestalt netter junger Schwimmerinnen und Schwimmer jede Menge Kampfsäue und Hot Chicks am Start. Denn es ging ja um gute Resultate, und da kann etwas Aufmunterungs- oder Einschüchterungspsychologie nie schaden. Getreu der Trainer-Erkenntnis, dass Vieles, was zum Erfolg führt, einfach im Kopf stattfindet.
Zusammen wachsen und Zusammenwachsen
Gute Resultate wollten auch die acht jugendlichen Fricktaler Teams erzielen. Es blieb dann in der Endabrechnung bei zwei Medaillenrängen. Man muss nun aber nicht hadern, weil die glorreichsten Zeiten etwas vorbei sind. Während die jungen "Helden" und "Goldmädchen", die vor wenigen Jahren reihenweise und in fast allen Kategorien die Sieger stellten und Podestplätze hamsterten, allmählich herausgewachsen sind, müssen die hoffnungsvollen Nachfolger noch etwas zu homogenen Teams zusammenwachsen. Will sagen, es braucht noch Zeit und viel Training. Und dann braucht es, am Tag X, neben der nötigen Konzentration halt auch Wettkampfglück. Doch der Umbruch in der Jugend der SLRG Fricktal findet statt, und durchaus als Aufbruch!
Wir wissen, schwimmen können sie alle, und in der Regel immer besser, aber gerade die technisch anspruchsvollen Wettkampfdisziplinen, vor allem die Puppen- oder die Rettungsleinenstaffel, erfordern mehr: stetes gemeinsames Einüben der Abläufe und Übergänge. Sonst verliert, wie am Samstag geschehen, auch der beste Schwimmer viel Zeit (oder kassiert sogar Strafpunkte?) und damit den möglichen Podestplatz, wenn er z.B. beim Start die Gurte der Rettungsleine nicht richtig zu fassen kriegt. Umgekehrt können langsamere, aber gut eingespielte Teams hier viel Wasser gutmachen. Kurz, es gibt kaum ein Geheimrezept im Hexenkessel!
Der Lörracher Vergleichswettkampf zeigte einmal mehr, wer wie gut unterwegs ist, aber auch, woran noch gefeilt werden muss. Und dass die Jugendlichen weiterhin mit grossem Engagement dabei sind, wie auch die freiwilligen Helfer mit Fahrdiensten und Einsatz am Rand des Bassins, ist heutzutage nicht selbstverständlich, aber im Fricktal noch erfreuliche Tatsache. Auf ein Neues am 40. Markgräfler Wettkampf in Lörrach! Fehlt noch eine Antwort: hilft Trommeln am Bassinrand wirklich? Die Antwort gleicht jener bei Wahlanalysen: kann sein, kann aber auch nicht sein. Für die trommelnden Rheinfelder (Baden) war jedenfalls keine signifikante Häufung von Ehrenplätzen zu konstatieren.
Aus den Ranglisten:
Altersklasse 13/14 männlich: 3. Rang für Fricktal 2
Altersklasse 15/16 männlich: 2. Rang für Fricktal