Handball NLB
Zu Hause top, auswärts flop – Städtli 1 fährt in Biel die zweite Niederlage der Saison ein

Schiffbruch am Bielersee: Städtli 1 kommt in Biel nie richtig ins Spiel und fährt die zweite Niederlage der Saison ein. Die Bilanz der Mannschaft liegt nun bei vier Auswärtsspielen, zwei Niederlagen und zwei Unentschieden – bahnt sich da eine Negativspirale an? Muss man bereits von einer Auswärtsschwäche reden?

Adi Lehner
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Auswärts will es bisher noch nicht klappen: Gegen Biel kann sich Städtli 1 nicht durchsetzen.

Auswärts will es bisher noch nicht klappen: Gegen Biel kann sich Städtli 1 nicht durchsetzen.

Alexander Wagner

Nach den drei trainingsintensiven Wochen ohne Spiel führte der Weg ins Seeland zum HS Biel. Alle konnten sich freuen: Eine wunderschöne Lage der Halle am See, endlich wieder ein Spiel, schön, in eine «warme» Halle gehen zu können! Beste Voraussetzungen, um ein gutes Spiel zeigen zu können? Fehlanzeige!

Hätte man nach 1’14’’ beim 1:0 für den STV gewusst, dass das die einzige Führung im ganzen Spiel sein sollte, wäre einem viel erspart geblieben! 18 technische Fehler über die 60 Minuten, dazu 12 Fehlschüsse – grausam zum Zuschauen! Und doch, der Kampfwille war über die volle Distanz gegeben, man gab sich nie auf und wartete – leider vergeblich – auf die Wende.

Eigentlich hätte man meinen können, dass die Entscheidung zugunsten der Bieler um die zwanzigste Minute der ersten Halbzeit gefallen sei, denn die erste Viertoreführung des Heimteams war Tatsache. Doch weit gefehlt, ein Ruck ging durchs Badener Team, und die letzten vier Minuten vor der Pause konnte man 3:0 gestalten – Halbzeit: 13:12.

Es fehlt der Chef auf dem Feld

Neue Halbzeit, neues Glück? Leider nein! Das Spiel plätscherte so vor sich hin, bis dann in der 40. Minute wiederum ein Bieler Vorsprung von vier Toren Realität war. Näher als bis auf zwei Tore kam Städtli 1 nicht mehr heran, obwohl man mit allen Mitteln versuchte, das Blatt noch zu wenden – es ging einfach nicht!

Wie es oft in solchen Momenten ist: Man will alles, gibt alles und fällt dabei in «alte Muster» zurück, macht den Schritt zu viel, prellt einmal zu viel, steht im Kreis, bringt den Ball nicht ins Tor, ist nahe am Verzweifeln – es will einfach nicht! Da muss wohl jeder mit sich selber ins Gericht gehen. Das Mannschaftsgefüge stimmt, die Stimmung wäre eigentlich gut, aber es fehlt momentan der Chef auf dem Felde, der die Richtung vorgibt und auch Verantwortung übernimmt.

Die makellose Heimbilanz verteidigen

Warum diese Auswärtsblockade? Die Frage wurde nach dem Spiel intensiv erörtert. Die Kabinentür blieb volle 60 Minuten verschlossen...

Spieler und Staff sind nun gefordert, denn bereits in einer Woche ist das bisher ungeschlagene Team aus Stäfa in der Aue zu Gast. Die makellose Heimbilanz gilt es zu verteidigen – da wäre ein Sieg in Biel natürlich der bessere Einstieg gewesen.