Die NLB-Handballer des TV Möhlin gewannen das Regionalderby gegen Birsfelden am vergangenen Samstagabend mit 32:28 (16:10). Obwohl der möhliner Sieg nie in Gefahr war, bot die Partie einen hohen Unterhaltungswert. Neben vielen schön heraus gespielten Torszenen sorgten die insgesamt 19 vom Schiedsrichterduo verhängten Zweiminutenstrafen für Aufregung in der Steinlihalle.
Mads Boie Thomsen eröffnete das Skore mit dem ersten Angriff der Gäste. Der Däne war an diesem Abend mit sechs Toren der beste Feldtorschütze der Birsfelder. Trotz des 0:1 fand auch Möhlin schnell in die Partie und übernahm als Heimteam auch sogleich das Spieldiktat. Nach fünf Minuten blickten die 450 Zuschauer auf den Rängen bereits auf den inzwischen 5:1 lautenden Spielstand auf der Anzeigetafel. Die Möhliner scheinen in der Anfangsphase das bessere Team zu sein und besonders in der Verteidigung zeigten sich Vorteile für die Fricktaler.
Möhlin hat auch gegen offensive birsfelder Erfolg Die Hafenstädter versuchten mit einer offensiven Deckung den möhliner Spielfluss zu stoppen. Von Beginn an nahmen sie Spielmacher Florian Wirthlin in die Manndeckung. Zudem setzten sie auch mehrheitlich einen Verteidiger auf Sebastian Kaiser an. Dennoch suchten und fanden die Fricktaler immer wieder gute Abschlussmöglichkeiten. Kaiser zog in die Löcher zwischen den Verteidigern, Maurice Meier war am Kreis anspielbar oder Mischa Wirthlin und Yannik Lang konnten am Flügel freigespielt werden. Die Birsfelder fanden insgesamt kein Rezept, um die Möhliner am Toreschiessen zu hindern. Dennoch hielten die Baselländer in der ersten Viertelstunde noch mit. Nach dem 5:1 für Möhlin verkürzten die Gäste den Abstand wieder auf 7:6 (13'), doch dann legte Möhlin merklich einen Gang zu. Die Heimmannschaft erarbeitete sich bis zur Pause einen 16:10-Vorsprung.
Viele Zeitstrafen auf beiden Seiten Überschattet wurde das Spielgeschehen allerdings ein wenig von den korrekt, aber sehr streng pfeifenden Unparteiischen. Dies schien die Derbystimmung noch weiter anzuheizen und mit jeder weiteren Zweiminutenstrafe liessen sich die Kontrahenten mehr zu kleinen Gehässigkeiten und Wortgefechten hinreissen. Zeitweise sassen bei beiden Teams jeweils zwei Spieler auf der Strafbank. So mussten die Referees mehrmals schlichtend zwischen die Spieler schreiten. Auffallend war, dass abgesehen von einer Situation nach 13 Minuten beim Spielstand von 7:6 für Möhlin, die Hafenstädter das Heimteam nie in Bedrängnis zu bringen vermochten. Die hitzige Stimmung auf dem Feld passte aber eher zu einem eng umkämpften Spiel, indem um jeden Ballbesitz gekämpft werden musste.
Vorsprung schrumpft in der Schlussviertelstunde Die Partie hätte durchaus deutlicher zu Gunsten von Möhlin ausgehen können. Eine Viertelstunde vor Schluss hatten die Aargauer noch mit zehn Toren unterschied geführt (26:16). Während Birsfelden aber zum Spielende nochmals aufdrehte, vergab Möhlin gleich mehrere gute Chancen, darunter auch einige Gegenstösse. Der junge Torwart der Birsfelder, Yasin Kühner (Jg.1999), trug seinen Teil zu dieser Aufholjagd bei. Von elf möhliner Abschlussversuchen in den letzten zehn Spielminuten fanden nämlich nur drei den Weg ins Tor. Der insgesamt sehr guten Leistung der Fricktaler tat dies aber keinen Abbruch. Das Endresultat fiel zwar nun ein wenig enger aus als der Unterschied zwischen den Teams auf das ganze Spiel gesehen.
Dennoch hat das Team von Jürgen Brandstaeter zum Abschluss einer sehr guten Vorrunde seinen Anspruch auf einen Platz im oberen Tabellendrittel mit der gezeigten Leistung unterstreichen. Die Rückrunde startet am 26. Januar 2019 mit einem Auswärtsspiel in Steffisburg