Männerchor
Vereinsreise an den Walensee und in den 'Zigerschlitz'

Hansruedi Helbling
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Ausfahrt Männerchor Buchs AG

Es war noch etwas kühl, als sich die Teilnehmer zur diesjährigen Vereinsreise des Männerchors Buchs (MCB) auf dem Gemeindehausplatz einfanden, doch das Wetter war gut und blieb es auch. Mit zwei Autos und gebührenden Corona-Schutzmassnahmen ging die Fahrt nach Osten zügig los, und wie versprochen konnte schon kurz nach halb zehn Uhr im Garten des Parkhotels Schwert in Weesen, mit Blick auf den Walensee und bei Sonnenschein, ein gemütlicher Kaffeehalt genossen werden. Anschliessend lud die grüne Auenlandschaft um Weesen zu einem Spaziergang ein, bei dem der prächtige alte Baumbestand und auch, ganz unerwartet, ein richtiger Sandstrand bestaunt werden konnten. Doch der MCB hatte Höheres im Sinn und setzte die Reise Richtung Südosten über Näfels, Netstal und Riederen fort und stieg zuletzt auf schmalen Wegen in die Höhe zum nächsten See, dem Klöntalersee. Die Höhenfahrt ging noch weiter bis zum Berggasthaus Schwammhöhe. Das Wetter hielt, und deshalb konnte das währschafte Mittagsmahl bei Sonnenschein im Freien gebodigt werden, mit Blick auf den Stausee eine Etage tiefer. Hier vernahm man auch, dass dieser Ort seinen Namen nicht etwa von den Pilzen (Schwämmen!) im Wald bekommen hatte, sondern vom früheren Holzschwämmen: Holzschlag in der Höhe und Transport der Stämme über Bergbäche und See bis ins Tal. Dieses „Schwämmen“ muss eine sehr anstrengende Sache gewesen sein. Nach dem vorzüglichen Mahl mit dem speziellen einheimischen Dessert und dem Kaffee folgte leider schon bald der Abstieg, mit Aufenthalt am Stausee, so dass der Ehrendirigent des Chors seinen obligaten Ausflugsschwumm absolvieren konnte! Nun gings aber stracks zum politischen Zentrum des „Zigerschlitzes“ bzw. des Kantons, in die Hauptstadt Glarus. Der versierte Fremdenführer weihte die Gäste aus dem Unterland in die nicht einfache Geschichte der Gemeinde ein und erzählte ergreifend vom grossen Unglück des Ortes: vom ungeheuren Stadtbrand von 1861, der den grössten Teil der Ortschaft vernichtet hatte. Doch die Spenden aus dem In- und Ausland hatten es möglich gemacht, dass alles nach neuem Plan derart wieder aufgebaut werden konnte, dass es offenbar etlichen Glarnern nach dem Brand besser ging als vorher. Die sehr eindrückliche, enorm grosse Kirche zeugt noch heute von jenem erfolgreichen Wiederaufbau. Es ist klar, dass der MCB die Akustik testen wollte und vor leider leeren Bänken zwei Lieder zum Besten gab. Beim weiteren Rundgang konnte man unschwer feststellen, dass Glarus, wie etwas früher schon La-Chaux-de-Fonds nach dem Brand, weitgehend nach rechtwinkligem Stadtplan neu gebaut worden war. Eindrucksvolle Grossbürgerhäuser und keineswegs ärmliche Arbeiterquartiere zeugen noch heute vom früheren Wohlstand der Stadt mit dem blühenden Textilgewerbe. Doch auch hier musste Abschied genommen werden und nach einem letzten Kaffeehalt in der Raststätte Glarnerland ging es endgültig Richtung Unterland und Buchs AG. Mit vielen neuen Eindrücken trafen die Ausflügler kurz nach 19 Uhr wieder auf dem Gemeindehausplatz ein. Wer auch einmal an einer solch fröhlichen und informativen Reise teilnehmen möchte, ist als neues Mitglied des MCB herzlich willkommen.

www.maennerchor-buchs.ch

Aaron Geissmann