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Vereinsmeldung
Anlass an der Kreisschule Surbtal, Oberstufe Lengnau
Die Kinderrechtskonvention stand im Mittelpunkt von zwei Veranstaltungen an der Kreisschule Surbtal, Oberstufe Lengnau. Christine Meier Rey, Fachhochschule Nordwest Schweiz, referierte und diskutierte zunächst am Montag Abend mit Eltern, dann am Donnerstag Morgen mit den Schülern. Die Eltern kamen zum Schluss, dass in der Schweiz die Kinderrechts Convention weitgehend im Alltag berücksichtigt wird. Die Schüler fanden, dass ihr Recht auf Freizeit und die Möglichkeit sich zu versammeln nicht genügend berücksichtigt werde. Dem Schülerrat werde zu wenig Zeit eingeräumt. Die Klassen stellten Verbesserungsvorschläge auf, die von einer Abordnung im Plenum vorgetragen wurde.
Vor 20 Jahren verabschiedeten die Vereinte Nationen die Kinderrechtskonvention. 2007 feierte die Schweiz 10 Jahre Ratifizierung. Aus diesem Anlass wurde eine Wunschliste der Kinder aus allen Kantonen veröffentlicht. Im Kanton Aargau stand damals die Gleichberechtigung aller an oberster Stelle der Kinderwunschliste. In Appenzell wünschten sich Kinder einen Platz, um sich ungestört versammeln zu können. Im Baselland hatte die Meinungsfreiheit oberste Priorität. In Baselstadt wünschten sich die Kinder eine sichere Heimat für alle. Im Konton Bern war es die Drogenfreiheit. Gegen Rassismus, Ausgrenzung von Behinderten, für den Ausbau von Spielplätzen, aktive Mitgestaltung an der Schule, Gewaltfreiheit, gesunde Ernährung und neutrale Ansprechpartner bei Konfliktsituationen sprachen sich die Kinder der übrigen Kantone aus. Die zwölf Klassen von Lengnau kannten diese Wunschliste von 2007 nicht. Sie stellten sie selbst aber nochmals auf. Schwierigkeiten gab es bei der Diskussion um das Recht bei den Eltern zu leben, wenn die Umstände eine andere Lösung aufdrängen. Sogar ein kostenloses Pausen Sandwich stand auf der Wunschliste. Mehr Freizeit als Schulstunden und Hausaufgaben es zulassen. Für Ordnung und Instandhaltung eines Versammlungsraumes wollen sie selbst Sorge tragen. Das hatten die Präsidenten des Schülerrats von Lengnau auch schon der Gemeinde vorgetragen. Unter mehr Zusammenarbeit von Lehrern und Schülern stellte eine Klasse das gemeinsame Anpacken bei Säuberungsaktionen vor.
Der Film „Die Wut" der vierten Realklasse 2008 fasst Vorurteile zusammen, die zwischen Kindern und Erwachsenen bestehen. Er stand am Anfang der Beratung mit Christine Meier Ray und den Klassenlehrern. „Nehmt uns so, wie wir sind" war die Forderung des Films. Sie wurde von den Schülern ein Jahr später noch genau so gestellt. Es ist anzunehmen, dass ein Thema noch viele Klassenlehrerstunden und Schülerratssitzung beanspruchen wird: Dass Rechte und Pflichten Hand in Hand gehen und wo Rechte des Einen durch die Rechte des Anderen beschränkt werden. (MAM)