Kein Atommüll im Bözberg (KAIB)
Tiefenlager: Unvollständige Nagra-Unterlagen

Sacha Schenker
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Bilder zum Leserbeitrag

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Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat festgestellt, dass die hinterlegten Nagra-Unterlagen, die zum Entscheid führten, die Standortgebiete Bözberg (Jura Ost) und Weinland (Zürich Nordost) für eine vertiefte Untersuchung zur Realisierung eines möglichen Atommülllagers vorzusehen, unvollständig sind. Zum Thema «Tiefenlage im Hinblick auf bautechnische Machbarkeit» muss die Nagra nun zusätzliche technisch-wissenschaftliche Unterlagen nachliefern, ohne die laut ENSI eine abschliessende Beurteilung nicht möglich ist.

Die Bürgerorganisation KAIB (Kein Atommüll im Bözberg) begrüsst, dass das Bundesamt für Energie (BFE) die Nagra nun anweist, die entsprechenden Unterlagen in den kommenden Monaten nachzureichen. Die neue Sachlage zeigt einmal mehr, wie komplex und heikel die ganze Sache ist. Bei der Lagerung atomarer Abfälle geht es um Hochrisikoabfälle, die über tausende von Jahren sicher gelagert werden müssen. KAIB erachtet den Standort Bözberg aufgrund geologischer Gegebenheiten, des lokalen Wasserreichtums und seiner Lage im Einzugsgebiet des Juraparks Aargau grundsätzlich als ungeeignet als Tiefenlagerstandort für ein Atommülllager.

Podiumsdiskussion: Ein Atommülllager im Bözberg?

Am Donnerstag, 24. September 2015, ab 19.30 Uhr, wird in der Turnhalle Chapf der Gemeinde Bözberg, eine moderierte Podiumsdiskussion zum Thema „mögliches Tiefenlager im Bözberg“ stattfinden. Teilnehmende an der Podiumsdiskussion sind: Annatina Foppa, BFE; Prof. Dr. Simon Löw, EGT; Michael Schnellmann, Nagra; Kurt Wyss, Forum VERA; Walter Wildi, Professor in Geologie; Marcos Buser, Geologe; Max Chopard-Acklin, Nationalrat, Präsident KAIB; Thomas Frei, dipl. Geograf, Vertreter Kanton Aargau; Peter Plüss, Gemeindeammann Bözberg. Die Bürgerorganisation KAIB fordert alle Interessierten auf, diese Veranstaltung mit breitem Fach- und Meinungsspektrum zu besuchen.

KAIB