Der Start zu den Wintercuprennen wurde am Samstag traditionell auf der Aare in Solothurn durchgeführt. Das Rennen über sechs Kilometer durch die barocke Solothurner Altstadt wurde beim Bootshaus der Solothurner Kajakfahrer gestartet.
Nach heftigen Regenfällen am Morgen, hatte Petrus Erbarmen und schloss rechtzeitig vor dem Rennen die Regenschleusen. So konnte das erste Wintercuprennen bei guten Bedingungen durchgeführt werden.
Bereits beim Massenstart vor der Solothurner Badi wurde um jeden Meter gekämpft, um möglichst eine optimale Position für den weiteren Rennverlauf zu bekommen und den Anschluss an die Konkurrenten nicht zu verlieren. Die Favoriten erwischten einen guten Start und der Luzerner Linus Bolzern übernahm vom Start weg die Führung.
Trotz einigen Attacken seiner Konkurrenten konnte der zweifache Medaillengewinner an der Junioren-WM die Leaderposition bis ins Ziel verteidigen und seinen Tagessieg vom Vorjahr wiederholen. Schade war, dass der Solothurner Favorit Nico Meier nicht starten durfte.
Eine heftige Bakterieninfektion hatte ihn die letzte Woche ausgeschaltet und aufgrund seiner Antibiotikaeinnahme konnte er das Renngeschehen nur vom Rettungsboot aus beobachten.
Ein gutes Rennen zeigte der Solothurner Leano Meier. Der Bruder von Nico Meier startet nach Abschluss seiner Junioren-Karriere zum ersten Mal bei den Elite und zeigte, dass seine Vorbereitung stimmt. Er wurde insgesamt Fünfter und verlor nur wenig Zeit auf den Tagessieger. Anzumerken ist aber, dass die drei vor ihm klassierten in schnelleren Booten unterwegs waren, die nicht für den Wildwasserrennsport geeignet sind.
Der Maturand hat für die kommende Saison klare Ziele; er will sich für die Heim-Weltmeisterschaft 2018 auf der Muota selektionieren und richtet sein Training zusammen mit der Trainerin des Kanu-Leistungszentrums Solothurn, Kristin Amstutz auf diesen einmaligen Höhepunkt aus.
Deutlich spannender verlief das Rennen bei den Damen. Die Solothurner Favoritin Melanie Mathys konnte zwar nach dem Start die Führung übernehmen, die stark fahrende Nidwaldner Juniorin Hannah Müller vermochte ihr aber folgen und liess sich auch in den Wenden nicht abschütteln. Erst kurz vor dem Ziel gelang es der Gesamtweltcupsiegerin 2017, Hannah Müller etwas zu distanzieren und sie erreichte das Ziel mit zehn Sekunden Vorsprung.
Gute Leistungen boten die Solothurner Athleten des Kanu-Leistungszentrums Solothurn, obwohl einige krankheitshalber nicht teilnehmen konnten. Basil Jenny, der im Herbst erstmals die Qualifikation für das Juniorenkader des Schweizerischen Kanuverbandes schaffte, fuhr hinter dem klaren Favoriten Cornel Bretscher auf den zweiten Rang bei den Jugendfahrern du auch Evelyn Merklin schaffte es als Dritte noch aufs Podest.
Ein spezielles Bild bietet jeweils das Basler Drachenboot mit grosser Besatzung und Steuermann. Das lange Boot konnte zwar bei den Wenden mit den flinken Kajaks nicht mithalten, bot aber inmitten der Kajaks ein imposantes Bild.
Die Wintercuprennen sind jeweils eine Startgelegenheit für alle Altersklassen. Das zeigte sich auch am Rennverlauf: Als Linus Bolzern nach der zweiten Runde ins Ziel fuhr, gingen die Jüngsten aus der Benjamin-Kategorie (12 Jahre) und die ältesten in der Open-Kategorie (keine Wettkampfboote) erst auf die zweite Runde.