Senioren, die anpacken können / 12. -18. Juni in Ammern
Die Senioren des Männerturnvereins Staufen waren wiederum im freiwilligen Bergeinsatz im Weiler Ammern. Dies in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB). Ammern ist ein landschaftlich idyllischer und bauhistorisch wertvoller Weiler im Goms von nationaler Bedeutung. Auf natürliche Weise bietet es heute noch das Bild eines alten, intakten Weilers. Auf dem Bergbauernbetrieb werden 20 Hektaren Land durch biologische, extensive Bewirtschaftung genutzt, alte Lebensformen sichtbar gemacht und mit dem Anbau alter Getreidesorten und der Aufzucht ursprünglicher Tierrassen den Ideen von "pro specie rara" nachgelebt.
Am Montagmorgen wurden wir bei Regen von den Betreibern des Weilers Ammern, Karolin und Helmut, herzlich empfangen und gleich in vier Arbeitsgruppen aufgeteilt. Vorgesehen war die Renovation des alten Steinbodens im historischen Weilermuseum, Bearbeitung und Erneuerung von morschen und defekten landwirtschaftlichen Handgeräten, bauen einer Stützmauer aus Steinen sowie die Innenrenovation eines Stalles. Manchmal fehlte den Bauarbeitern ein Sack Beton, grosse und schwere Steine mussten abseits „ausgepudelt“ und herangeschleppt werden, oder man rutschte auf dem durchnässten Boden aus. Auch der Regen und Morast gab den Outdoors worker zu schaffen. Trotzdem war die Stimmung sehr gut. Das Mittagessen wurde fixfertig angeliefert, oder feine Grilladen serviert. Essen konnten wir in einem uns zur Verfügung gestellten Aufenthaltsraum.
Aufgaben sehen, überlegte Vorgehensweise und gekonntes anpacken hat dazu geführt, dass die für die ganze Woche geplanten Arbeiten im Schnellzugtempo bereits am Mittwoch erledigt waren. Das hat das Besitzerpaar des Weilers schon etwas überrascht. Senioren, die so effizient anpacken können!? Für die restlichen 1 1⁄2 Tage wurden kurzfristig noch weitere Aussenarbeiten im Areal übernommen. Aufschichtung einer kleinen Steinmauer, ein Weglein zum Haupthaus ausbessern, Planierung eines Schräghanges sowie kleinere Umgebungsarbeiten. Eine wackelige Haupttreppe führte zum Aufenthaltsraum, noch blieb Zeit, die Granitstufen neu zu versetzten und zu untermauern.
Die Geselligkeit kam natürlich nicht zu kurz. Die Abende verbrachten wir jeweils im Ferienhaus Erlensand in Gluringen. Zum Zeitvertreib wurde Pétanque gespielt, gejasst oder einige bevorzugten die EM Fussballspiele. Unsere Koch-Crew, die Crème de la Creme der Spitzenköche, verwöhnten uns täglich exzellent mit kulinarischen Hochgenüssen. So 17 Punkte Gault Millau dürften es schon gewesen sein. Am Donnerstagnachmittag nutzten alle die Möglichkeit zu einem Abstecher ins Gomser Dorf Münster. Eine interessante Führung im Münster mit seinem imposanten Hochaltar brachte uns die Geschichte des Oberwallis näher. Die Besichtigung der Bio-Bergkäserei Goms mit anschliessendem „Raclette avec“ rundeten den Abend ab.