Die erste Hälfte der Meisterschaft geht in die Endphase. Noch vier Spiele stehen für den TV Solothurn in der Vorrunde an. Nach zwei Niederlagen und viel Verletzungspech wartet am kommenden Samstag der nächste dicke Brocken.
Nicolo Moggi, Mathias Blaser, Lukas Rohr, Sven Schafroth, Dario Lüthi, Alain Blaser. Die Abwesenheits-Liste des TV Solothurn ist lang. Allein im letzten Spiel gegen Möhlin kamen drei Namen dazu.
Grosse Sorgen für den TVS-Trainer Marco Kurth: «Wir hatten grosses Pech. Die meisten Spieler haben sich durch Fremdeinwirkung verletzt. Das passiert in einer Kontakt-Sportart wie Handball und damit müssen wir jetzt umgehen.» Es bringe nichts, mit dem Schicksal zu hadern, es gelte nun für den Rest der Mannschaft, die bestmögliche Leistung abzurufen. Durch die Ausfälle sieht Marco Kurth sein Team aber in der Aussenseiterrolle.
«Die Lakers gehören zu den Kandidaten für die vorderen Tabellenplätze», so Kurth, der seinem Team trotz der schwierigen Ausgangslage durchaus intakte Siegchancen attestiert.
Der Schlüssel dazu liegt in der Defensive. Der TV Solothurn benötigt ein weiteres Mal eine sichere Verteidigung und eine gute Torwartleistung, wie dies bisher jeweils der Fall war. Steigern müssen sich die Jungs von Kurth aber sicherlich im Abschluss.
Vor allem muss das Team die Quote bei den vielen freien Würfen und sogenannten 100-prozentigen Chancen merklich verbessern. Denn sollte man mit dem verletzungsbedingt kleineren Kader konstant einem Rückstand hinterherrennen müssen, so wird die Aufgabe enorm schwierig.
Um die dünne Personaldecke wieder etwas zu verdicken, werden Andri Tatarinoff (Biberist aktiv) und Max Freiberg (U19 Elite BSV Bern) für das Duell gegen Stäfa aufgeboten. Beide sind regelmässige Trainingsgäste beim NLB-Team des TV Solothurn und kennen sowohl die Mannschaft als auch deren Spielzüge.
Beide Spieler sind keine Unbekannten. Der junge Freiberg hat diese Saison sein Debut in der NLB gegeben, gegen den HS Biel. In diesem Spiel gelang ihm mittels Penalty auch ein Treffer. Tatarinoff seinerseits hat schon grössere NLB-Erfahrung. Er war Teil der NLB-Mannschaft Solothurns vor fünf Jahren und spielte danach beim TV Zofingen ebenfalls in der zweithöchsten Liga.
Der Gegner am kommenden Samstag, die Lakers Stäfa, schauen bisher auf eine durchzogene Saison zurück. Im letzten Jahr erreichte Stäfa hinter dem späteren Aufsteiger TV Endingen und mit grossem Abstand zum drittplatzierten Baden den zweiten Tabellenrang und damit die Aufstiegsspiele zur NLA.
An diese Leistung wollten die Lakers auch dieses Jahr anknüpfen, entsprechend hoch waren die Ziele und Erwartungen. Diesen wurde Stäfa bis jetzt nicht gerecht. Zwei Siegen zum Start folgten zwei Niederlagen, all dies gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Der Verein zog daraufhin die Reissleine und trennte sich von Trainer Pedja Milicic.
Unter dem Interimstrainer René Barth sieht die Bilanz nach weiteren vier Spielen gleich aus wie unter seinem Vorgänger, zwei Siege und zwei Niederlagen. Einzig das Erfolgs-Misserfolgs-Intervall hat geändert. Auf einen Sieg folgte jeweils eine Niederlage und umgekehrt.
Immerhin konnten die Zürcher das letzte Spiel gegen das bis dahin ungeschlagene und starke Baden gewinnen. Geht das Wechselbad der Gefühle für die Lakers Stäfa weiter, wäre am Samstag turnusgerecht wieder eine Niederlage an der Reihe.
Aber nicht nur das sollte den verletzungsgeplagten Solothurnern Aufwind verleihen. Auch die Tatsache, dass der TVS die Truppe vom Zürichsee im letzten Jahr bezwingen konnte, sollte den Jungs von Trainer Marco Kurth Mut machen.