Der jährlich, an der Generalversammlung des Schweizerischen Roten Kreuzes Aargau verliehene Rotkreuzpreis, geht an ein Projekt zur Förderung von Kindern in Asylunterkünften. Nebst der Preisverleihung sorgen die Muppet Show und das gute Betriebsergebnis für gute Laune bei den Mitgliedern.
Oberentfelden.- Mit dem Titellied der „Muppet Show“ eröffnet die Aargauer Brass Band „Gossip“ die diesjährige Generalversammlung des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) Aargau im Hotel „Aarau West“ in Oberentfelden. Nach dem humorvollen Auftakt führt Vorstandspräsident Hans Rösch die rund 130 Anwesenden zügig durch die Traktandenliste.
Grosser Rückhalt, gutes Ergebnis
„8.4 Prozent der Aargauer sind Mitglied bei uns, damit sind wir der Rotkreuz Kantonalverband mit dem grössten Rückhalt in der Bevölkerung“, freut sich Präsident Rösch sich bei der Präsentation des Jahresberichts. Das Betriebsergebnis sei ebenfalls sehr positiv, was auch ein Verdienst der neuen Führung unter Regula Kiechle sei. Diese gibt das Lob weiter an die über 800 Freiwilligen und 150 Mitarbeitenden des SRK Aargau: „Auch wenn der Jahresbericht tausend Seiten hätte, ihr Engagement könnte darauf nicht genügend gewürdigt werden“, so die Geschäftsführerin.
Jahresbericht und -rechnung werden daraufhin anstandslos verabschiedet, der Mitgliederbeitrag wird bei 20 Franken belassen und das Treuhandunternehmen „BDO“ als Revisionsstelle bestätigt. Als Höhepunkt vor dem Abendessen berichtet Thomas Aemmer den Anwesenden aus seinem Alltag als regelmässiger Gast im Tageszentrum Aarau. „Ich treffe dort Leute, denen es ähnlich geht wie mir. Wir helfen einander, kochen und spielen zusammen. Dabei entstehen schöne Freundschaften“, erzählt der junge Mann, der wegen einer Erkrankung im Rollstuhl sitzt.
Unterforderte Kinder fördern
Mit ihrer Leidenschaft, mit der sie sich für das Wohl von Kindern in Asylunterkünften einsetzt, habe sie den Vorstand überzeugt, kommentiert Vorstandsmitglied Chantal Bürli nach dem Essen die Verleihung des diesjährigen Rotkreuzpreises. Die Rede ist von Aargauerin Milena Wenger und ihrem Verein „KiZ – Kinderzeit“. Seit letztem Herbst organisiert die frühere Praxismanagerin Spielnachmittage und eine Waldspielgruppe für insgesamt 55 Kinder aus drei Aargauer Asylzentren. „Viele dieser Kinder haben ein geringes Selbstwertgefühl und zu wenig Bewegung. Wir schenken ihnen Aufmerksamkeit und schöne Momente“, erzählt sie. Mit den 10‘000 Franken Preisgeld will Wenger einen Raum mieten, wo sie und die 28 Freiwilligen des Vereins den Kindern auch ein Schlechtwetterprogramm bieten können.
Vorjahresgewinnerin Iris Hörler, Präsidentin des Vereins „Mutperlen“, hat ihr Preisgeld in einen neuen Temperofen und ein Lager für Perlenmacherinnen investiert. „Damit konnten wir letztes Jahr fast 30‘000 Mutperlen für krebskranke Kinder fertigen“, berichtet sie stolz. Mit langanhaltendem Applaus quittiert das Publikum das Engagement der beiden Frauen und schliesst damit die diesjährige Generalversammlung.