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Vereinsmeldung
Jedes Jahr im November feiert die Minoritätsgemeinde Aarau ihr Jahresfest. Und dies bereits seit 135 Jahren.
Dass die Mino trotz ihres stattlichen Alters nicht gebrechlich geworden ist, zeigte sich allein schon daran, dass die Kirche fast bis auf den letzten Platz besetzt war. Und dass die Gemeinde lebt, bezeugten verschiedene Gottesdienstbesucher, die spontan die Frage beantworteten, wofür sie ihrer Gemeinde dankbar seien. Es zeigte sich, dass neben den traditionellen Aufgaben einer Kirche wie Predigt, Gebet und Seelsorge vor allem das praktische Arbeiten die Menschen berührt. Eine ältere Person schätzte die Hilfe im Alltag, während eine junge Mutter besonders dankbar war für den Austausch mit anderen Müttern im MuKi-Treff. Eltern von Teenager bedankten sich für die engagierte Jugendarbeit, eine Frau freute sich über wertvolle Beziehungen, die das Leben bereichern.
In der anschliessenden Predigt ging Gastredner Erwin Weibel auf die Frage ein, wie man die Kirche lieben könne. Die Kirche, nicht definiert als Gebäude oder Institution, sondern als Menschen, die den Auftrag haben, sich zum Segen für andere Menschen zu engagieren. Wenn man aber zurückschaue und sehe, wie oft die Kirche dabei versagt habe, sei es manchmal schwierig, sie zu lieben. Doch weil Jesus nicht das Perfekte suche, brauche man den Mut nicht zu verlieren. Erwin Weibel ermutigte seine Zuhörer, das grosse Ganze zu sehen. So wie der Steinmetz, der einen unförmigen Steinblock bearbeitete. Als er gefragt wurde, was er hier mache, gab er zur Antwort: „Ich baue den Dom von Mailand".
Ein festliches Essen, angeregte Gespräche unter Erwachsenen, während die Kinder sich in der Turnhalle austobten, sowie ein reichhaltiges Dessertbuffet trugen dazu bei, dass dieser gewöhnliche Sonntag zu einem wahren Festtag wurde. (tve)