Musikverein
Festliches Konzert in der Kirche der Harmonie Aarau

"Von fremden Ländern und Menschen"

Adrian Wiesler
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Am prächtigen Frühlingssonntag vom 25. April präsentierte sich der Musikverein Harmonie Aarau einmal mehr in der Stadtkirche Aarau mit festlicher Musik. Auf eine treue Zuhörerschaft kann sich der Verein verlassen und so war die Stadtkirche trotz strahlendem Sonnenschein recht gut besetzt.

Mit dem Titel „Ratafia" des Belgiers Willy Fransen wurde das Konzert eröffnet. Diese Originalkomposition wählte der Musikverein Harmonie auch aus, als Wettstück zum bevorstehenden Kant. Musiktag in Muhen. Hervorragend geeignet als Wettstück, vermochte „Ratafia" mit sprudelnden Läufen durch die Sopranbläser an irische Musik zu erinnern. Nicht ganz rein in den Anfangsakkorden folgte das Andante sehr schön durch Flöte, bevor es in rasantem Tuttispiel weiterging.

„The Girl with the Flaxen Hair" stammt aus der Feder von Debussy und verleitete mit seinen lyrischen Passagen zum Träumen. Das Werk, sehr einfach in technischer, jedoch sehr anspruchsvoll in harmonischer Hinsicht, endete in einem sehr schönen Ausklang. Auch wenn sich hie und da gelegentliche Trübungen einschlichen, am prächtigen Gesamtbild erfreute sich jedermann.

In gewohnt sympathischer Art führte Andreas Schär durch das Programm und leitete über zum nächsten Stück „Kinderszenen" von Robert Schuhmann in einer Bearbeitung von Mas Quiles. Während im ersten Satz die klar agierenden Klarinetten und Flöten dominierten, gestaltete sich der 2. Satz spielerisch tänzelnd in bester Spiellaune durch die Ausführenden. Buchstäblich zum träumen lud der Satz „Träumerei" ein. Gerade weil so bekannt, stellte es hohe Anforderungen an die Ausführenden.

Leicht zaghaft die Einleitung „Rosen aus dem Süden" von Johann Strauss. Passend zum schönen Frühlingstag vermochte dieser, für Blasorchester sehr anspruchsvoll zu interpretierender Walzer, nicht in allen Teilen zu überzeugen. Dieser bestbekannte Walzer weißt sehr schwierige Läufe im Sopran auf und wenn diese nicht leichtfüssig in bekanntem Tempo einherkommen, wirkt die Interpretation leicht schwerfällig.

Ganz anders „Viva Belcanto", ein Potpourri italienischer Melodien, in welchen die „Harmonie" absolut sattelfest das Verve des Belcanto völlig richtig erfasste und diese Aufführung zu einem Highlight mutieren liess. Melodien wie „Cappriccio Italiana", „Nabucco","Aida", „Santa Lucia" bis hin zum „Funiculi Funicola" waren Garant um das Publikum ansprechen zu können. Als Zugabe folgte der Radetzky-Marsch, bevor das Publikum sich aus der kühlen Kirche in den sonnigen Frühabend verabschiedete.

Mit diesem Kirchenkonzert hat der Musikverein Harmonie zu einer sehr schönen, bereits zur Tradition gewordenen Konzertreihe beigetragen und den Sonntag zu einem vergnügten Tag werden lassen. (FMW)