Handball
Ein Abend zum Vergessen

Sang- und klanglos geht der TV Solothurn in Steffisburg mit 19:28 unter. Es war mit Abstand die schlechteste Leistung der bisherigen Saison und damit alles andere als ein versöhnlicher Abschluss der ersten Saisonhälfte.

Gaudenz Oetterli
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Sandro Sieber vom TV Solothurn.

Sandro Sieber vom TV Solothurn.

Hans Peter Schläfli

Viel hat sich der TV Solothurn vorgenommen für das letzte Spiel der Hinrunde gegen den TV Steffisburg. Herausgekommen ist am Ende: nichts. Die Vorrunde endet für die Aarestädter mit einer herben Enttäuschung, ja gar einer richtigen Klatsche. Während die Solothurner normalerweise in einer guten Partie fünf schlechte Minuten einziehen, war es dieses Mal umgekehrt. Nach der Pause hatte Solothurn eine kurze starke Phase, der Rest des Spiels war jedoch zum Vergessen.

Im Kopf nicht bereit

Dass es in der kleinen, und zudem eiskalten, Halle am Musterplatz eine unangenehme Begegnung geben würde, war allen klar. Aber dass die Solothurner mit den Bedingungen so viel Mühe haben, war dann doch überraschend. Zwar eröffnete die Crew von Trainer Marco Kurth das Skore, danach war es jedoch bis zum Ende des Spiels der vermeintliche Underdog aus dem Berner Oberland, der die Partie kontrollierte.

Vor allem in der Offensive bekundeten die Gäste grosse Probleme. In der Startphase hatten sie nicht weniger als neun Fehlschüsse zu verzeichnen, während nur gerade zwei Bälle im Tor landeten. So führte das Heimteam nach gut zehn Minuten bereits mit 6:2. In der Folge konnten sich die Solothurner zwar etwas fangen, waren jedoch weiterhin weit weg von ihren tatsächlichen Fähigkeiten. Auffällig war neben dem schlechten Abschluss auch die Tatsache, dass die Gäste keinen einzigen Abpraller sichern konnten, die Berner waren im Kopf immer einen Tick und auf dem Feld immer einen Schritt schneller. Und dies zunehmend auch im Angriffsspiel, wo sie trotz schmaler Halle immer wieder genügend Platz für Durchbrüche oder Flügelabschlüsse fanden.

Strafenorgie zerstört den Spielfluss

Doch nicht immer waren die Lücken in der Verteidigung der Schnelligkeit von Steffisburg geschuldet. Oft kam dazu, dass die Truppe von Marco Kurth zudem noch in Unterzahl spielen musste. Dies, weil die beiden Schiedsrichter eine höchst penible Linie verfolgten, was Strafen anging. Insgesamt sprachen die Unparteiischen in einem fairen Spiel trotzdem 15 Strafen aus, sechs davon gegen Steffisburg. Richtiger Spielfluss kam da auf beiden Seiten nicht mehr auf. Für die deutliche Klatsche mochte Trainer Marco Kurth aber dennoch nicht alleine die Schiedsrichter verantwortlich machen: «Es war ein Tag, an dem einfach nichts gepasst hat. Wir waren schlecht, die Schiedsrichter waren schlecht, die Stimmung war schlecht.»

Anlass für ein bisschen Freude während der Weihnachtspause hat der TV Solothurn aber trotzdem. Mit dieser Niederlage verpassen die Aarestädter zwar den Sprung nach oben in der Tabelle. Aber da alle anderen direkten Konkurrenten ebenfalls verloren haben, kann Solothurn seinen siebten Rang halten. Und weil Ligakrösus Endingen – trotz 13. Sieg im 13. Spiel – gegen Baden noch vier Tore mehr erhalten hat als Solothurn gegen Steffisburg, stellt der TVS zur Saisonhälfte mal wieder die beste Verteidigung der Liga. Damit in der Rückrunde mehr Punkte aufs Konto fliessen, muss nun aber endlich die Offensive mitziehen.