Schweizerische Wagons- und Aufzügefabrik AG Schlieren
Die WAGI: Vom staubigen Archivkeller zum Technikmuseum

Stefan Nidegger
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Hinter dem Erbe der Schweizerischen Wagons- und Aufzügefabrik AG Schlieren (WAGI) steht der Verein HistoricSchlieren. Dieser will der Nachwelt aufzeigen, wie das einstige Traditionsunternehmen seine Höhen und Tiefen bewältigte.

Das «WAGI-Museum» in Schlieren steht kurz vor seiner Eröffnung. Am 02. September bereits öffnen erstmals die Tore der Daueraustellung. Dies nach einer rund einjährigen Planungs- und Bauphase.

Doch die Ausstellung an der Wagistrasse bildet erst den Anfang. Etappenweise soll das WAGI-Museum nun weiter wachsen. Auch zwei historische Bahnwaggons werden wieder auf das geschichtsträchtige Areal zurückkehren und in ein Gastro- und Eventkonzept des Museum integriert.

Die Anfänge gestalteten sich aber nicht immer einfach. «Bis vor einem Jahr war es ein Wunschdenken von einem Ausstellungsraum, gar von einem Museum zu sprechen», sagt Patrick Bigler vom historischen Erbe der Wagonsfabrik Schlieren auf Anfrage.

Das Archiv der SWS lagerte seit 1985 in grossen Teilen in einem Kellerraum der Stadt Schlieren. «Darin eine umfangreiche Ausstellung umzusetzen wäre unmöglich gewesen», so Bigler weiter und ergänzt: Aber ohne das damalige Engagement der Stadt und der Vereinigung Heimatkunde Schlieren, wäre das WAGI-Archiv wohl in seiner jetzigen Fülle nicht mehr vorhanden. Darüber hinaus brachten Vereinsmitglieder wie Georges Peier während Jahren einen Grossteil der Archivalien und der Sammlung zurück nach Schlieren.

Nicht nur Eisenbahn auch Aufzüge und Flugzeugbau

Nach Verhandlungen um eine mögliche Finanzierung für ein Museum (AZ berichtete), beteiligt sich jetzt auch die Schindler Aufzüge AG. Schindler übernahm 1960 die SWS mit einer Aktienmehrheit. Zusammen mit der Stadt Schlieren und dem Gewerbe- und Handelszentrum GHZ ebnete der Konzern nun dem «Verein HistoricSchlieren» den Grundstein für ein Museum zugunsten der SWS. Auch der Liftbau wird im künftigen Museum eine tragende Rolle spielen. Schlieren war neben dem Waggonbau auch weltweit im Aufzugsgeschäft tätig.

Ehemalige Wagianer unterstützen das Museum

Auch zahlreiche Ehemalige der SWS sind von der doch raschen Umsetzung des Museum positiv überrascht. Das gerade «ihr» Unternehmen diese Anerkennung erhält, lässt viele nochmals in Gedanken schweifen, war doch die WAGI bis zu ihrer Schliessung eine Familie.

Lobende Worte für das Museum findet auch Urs Stolz. Der ehemalige Personalchef war Mitglied der Geschäftsleitung, als der Schliessungsentscheid 1983 bekannt wurde. «Es gab Jahre in denen gleichzeitig drei Generationen der gleichen Familie in der Firma tätig waren und spätestens bei der Schliessung war die „Liebe“ zur WAGI geboren. Jeder „Wagianer“ der die Schliessung persönlich erlebt hat, trägt dieses Erlebnis bis zum Lebensende mit sich, die WAGI war nicht einfach eine Firma, sondern eine Institution mit grossem wirtschaftlichen und sozialen Einfluss».

Die Eröffnung des Museums findet am Samstag 02. September 2017 statt. Neben zahlreichen Gastrednern aus Politik und Wirtschaft, werden auch verschiedene Oldtimer aus der Fabrikation der WAGI dem Publikum präsentiert.

Alle Infos zur Eröffnung gibt es unter:

www.historicschlieren.com