Mit je zwei bepackten Rucksäcken trafen wir uns morgens um halb acht und waren gespannt, wohin uns unsere Kleinbus-Driverin Anita fahren wird.
Auf ging es Richtung Autobahn, dem Zürichsee entlang nach Schmerikon. Zwei Frauen brachten den Bus nach Rapperswil, während die anderen sechs sich über einen heissen Kaffee mit Schoggigipfeli oder Schoggibrötli freuten. Der Tag hat gut gestartet und wir alle waren bei bester Laune.
Nach einer kurzen Instruktion über unsere nächsten Fortbewegungsmittel, den Elektro-Trottinetts, fuhren wir dem See entlang Richtung Rapperswil. Ei, war das ein Vergnügen und offensichtlich machte es allen Spass.
Bei einem kurzen Halt im wunderschön gelegenen Kloster Wurmsbach kamen sogar die Klosterfrauen ins Schwärmen über unsere Begleiter und meinten:
„Das wäre doch noch etwas für uns, anstatt immer mit unseren langen Röcken auf dem Velo in die Stadt zu fahren.“ Rund 15 Kilometer später kamen wir in Rapperswil an und die vielen grossen Giraffen im Knies Kinderzoo begrüssten uns über den hohen Zaun.
Nach der letztjährigen Reise haut uns wettertechnisch so schnell nichts mehr aus den Socken und wir entfachten am Seeufer trotz schwarzen Wolken und Regenjacken ein Feuer und genossen zum Mittagessen eine heisse, feine Wurst.
Nachdem wir in der Stadt noch einige Abschlussrunden gedreht hatten, verabschiedeten wir uns mit einem weinenden Auge von unseren spassigen Trottis.
Natürlich durfte unser obligates Wichtelspiel nicht fehlen. Bei einer aufwärmenden Tasse Kaffee zog jede von uns einen Namen und zu acht stürmten wir in den grossen Manor. Zum einen, um eine kleine Überraschung für eine andere zu kaufen und zum anderen, um unsere Grill-und Rauchkleider zu parfümieren. Die einen etwas mehr, die anderen etwas weniger von den verschiedenen Duftnoten...
Weiter ging es im Büsli über den Rickenpass nach Wattwil. Ein Boxenstopp im Kägifrett-Laden durfte natürlich nicht fehlen. Und bevor wir uns in dem schönen originellen Laden satt sahen, waren wir satt gegessen. Erstaunt waren wir über die tollen Geschenkideen und die vielerlei verschiedenen Geschmacksrichtungen der Kägifrette, die bei uns nirgends oder nur selten zu kaufen sind.
In Libingen im Untertoggenburg war Endstation und es hiess Wanderschuhe anziehen und den Übernachtungsrucksack aufbinden. Bald wurde das Gackern und Lachen der acht Frauen leiser, da der Wanderweg eineinhalb Stunden kurz aber deftig bergauf ging. Freudig bezogen wir bei Familie Breitenmoser auf der Meiersalp unser Nachtlager. Kalt wird es wohl im umgebauten Kuhstall und jede ergatterte für die Nacht eine zweite Wolldecke. Schon bald genossen wir im „Höckli“ ein feinduftendes Nachtessen in einer geselligen, lustigen Runde. Der feine Wein trug seines dazu bei.
Anschliessend überreichten wir, eine nach der anderen, unsere kleinen Mitbringsel aus dem Manor, natürlich immer mit dem passenden, witzigen Kommentar dazu.
Nun freuten wir uns auf das letzte Highlight von heute. Der eigens vom Chef eingefeuerte Hot Pot wartete auf uns. Und schwupps, da waren wir. Volles Vergnügen bei stockdunkler Nacht. Ruhig war es in X Kilometer weiter Entfernung, nur auf der Meiersalp gackerten acht Hühner aus dem 40 Grad heissen Wasser und genossen das Leben. Zum Glück ragten die Köpfe aus dem Wasser, um wenigsten etwas Kühlung zu bewahren.
Nach dem für das Toggenburg typischen Dessert, dem Schlurzifladen, genossen ein paar Frauen bis um Mitternacht eine zweite Runde Hot Pot. Schliesslich hat frau dies nicht alle Tage!
Frisch gestärkt, nach einem feinen Rösti-Zmorge, brachen wir mit all unseren Kleidern am Leibe, die wir im Rucksack finden konnten, auf. Es war kalt und nass.
Etwas geduckt und ruhiger ging es heute zu und her. Beschäftigt waren wir mit Kapuze auf, Kapuze runter, Regenhosen an, Regenhosen aus. Sogar Wanderschuhe mussten gegen rosa Sketchers eigetauscht werden. Der Jahrgang und die nassen Wege waren zu viel des Guten. Nach rund drei Stunden gab es im Restaurant Älpli ein stärkendes Mitagessen.
Wir nahmen die letzten Kilometer unter die Füsse und kamen heil und glücklich wieder in Libingen an.
Wer noch was Frisches im Rucksack finden konnte, zog es an und fühlte sich wieder gut und munter. Nach einem genüsslichen und amüsanten Kaffeehalt gehörte unsere Reise, zurück im Freiamt, der Vergangenheit an.
Herzlichen Dank an Bettina und Eliane für dieses Lachmuskeln strapazierende Wochenende, und Anita für das sichere Nachhause bringen.
Hast du Lust, das nächste Jahr ebenfalls auf einer unvergesslichen Reise mit dabei zu sein? Wir vom DTV Boswil heissen dich herzlich willkommen zu einem Schnuppertraining. Anzutreffen sind wir in der Halle immer am Donnerstag von 20.00-22.00 Uhr. Weitere Infos erhältst du von Patrizia Egli, Tel: 076 332 78 32