Der Bau eines Atommülllagers birgt geologische Risiken und hat auch im Bereich der Oberflächenanlagen umweltrelevante Auswirkungen. In einer Stellungnahme kritisiert die eidgenössische Natur- und Heimatschutz-kommission im Fall Jura Ost den gewählten Oberflächenstandort in Villigen heftig und stellt Forderungen.
Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission ENHK stellt fest, dass für die geplante Oberflächenanlage als Eingang zum Tiefenlager Bözberg-Jura Ost ein ungeeigneter Standort gewählt wurde, der zu «schwerwiegende Beeinträchtigungen» der Region Aargauer Tafeljura, die im Bundesinventar der Landschaften von nationaler Bedeutung geschützt ist, führe. Ausserdem befinden sich in der Nähe Objekte des Bundesinventars schützenswerter Ortsbilder (Villigen und Böttstein).
Kommission verlangt Nachweise
In einem Schreiben an das Bundesamt für Energie kritisiert die ENHK, dass der Bau dieser Oberflächenanlage geschütztes BLN-Gebiet tangieren würde und auch Auswirkungen auf den überregionalen Wildtierkorridor Böttstein-Villigen hätte. Weiter hält die Kommission fest: „Betroffen vom Projekt ist auch ein Naturschutzgebiet von kantonaler Bedeutung“. Die Kommission verlangt aufgrund der Situation, dass folgende Nachweise erbracht werden müssten:
Konflikt mit Natur- und Umwelt
KAIB (Kein Atommüll im Bözberg) teilt die Kritik der ENHK. Der Bau eines Atommülllagers im Bözberg würde zu erheblichen Konflikten im Bereich des Natur- und Umweltschutzes führen. Zusätzlich zur Oberflächenanlage im Eingangsbereich käme auch noch der Bau von Schachtkopfanlagen über dem Tiefenlager mit entsprechenden Zufahrtsstrassen. Zudem muss während der mehrjährigen Bauphase und auch noch danach mit Mehrverkehr in der ganzen Region gerechnet werden. Wie dies die bereits vom Bund publizierte Sozioökonomisch-ökologische Wirkungsstudie SÖW aufzeigte.
KAIB