War es vor zwei oder drei Wochen, als uns je länger, je mehr ein ungutes Gefühl beschlich: Ganze drei Tage, geschlagene zweiundsiebzig Stunden also, erwähnte die Landespressestelle Vorarlberg den Landeshauptmann Markus Wallner in ihren Aussendungen mit keinem Wort.

Das AKW Mühleberg soll 2019 vom Netz genommen werden. Dies hat die Betreiberin BKW AG entschieden. Die BKW will in den restlichen sechs Betriebsjahren in Mühleberg verschiedene Nachrüstprojekte umsetzen, wie sie am Mittwoch mitteilte.

Die Nachricht: Das AKW Mühleberg darf weiterlaufen: Das Bundesgericht hat den Abstell-Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts kassiert – und kritisiert dieses scharf.

Der Kommentar: Wer die kürzlich erschienenen Berichte der parlamentarischen Untersuchungskommission Japans zur Atomkatastrophe in Fukushima gelesen hat, ist über die Klarheit der Ergebnisse erschüttert. Von Inkompetenz, Versäumnissen und Fehlern der Behörden und der Betreiber ist die Rede, von Vertuschungen und Filz. Der Bericht der japanischen Untersuchungskommission kommt zum Schluss, dass die Sicherheit der Atomenergie und der Öffentlichkeit nicht gewährleistet ist, «solange die Aufsichtsbehörden nicht grundlegend transformiert» und die Stromkonzerne reformiert würden.

Das Kernkraftwerk Mühleberg muss, wenn nicht massiv investiert wird, bis Juni 2013 stillgelegt werden. Der Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts wurde in Vorarlberg erfreut zur Kenntnis genommen.