Franz Jäger

Höhere Negativzinsen und ein leidender Tourismus – mit den Hiobsbotschaften steigt die Zahl der SNB-Kritiker

ST. GALLEN. Die neue Veranstaltungsreihe Montagsforum Ostschweiz ist gestern gestartet. Um 9.30 Uhr eröffneten die Moderatoren Eva Nietlispach und Franz Jaeger die Veranstaltung im St. Galler Pfalzkeller.

Es war ein Tabubruch, den Wirtschaftsminister Jean-Pascal Delamuraz an jenem 6. Dezember 1992 beging. Noch selten zuvor hatte ein Bundesrat das Stimmvolk so gescholten. Ich sehe die versteinerte Miene des FDP-Bundesrats noch vor mir, mit der er damals im Journalistenzimmer 86 den Ausgang der EWR-Abstimmung kommentierte. Seine ersten Worte gingen in die Geschichte ein: «C’est un dimanche noir.» Ein schwarzer Sonntag sei es «für die Schweizer Wirtschaft, für die Zukunft der Arbeitsplätze, für die Anhänger einer Öffnung und für die Jugend». Hauchdünn war die Abstimmung mit 50,3 Prozent Nein-Stimmen verloren gegangen. Das politische Establishment erlebte sein Waterloo. Siegessicher hatte der Bundesrat noch ein halbes Jahr zuvor ein Beitrittsgesuch zur EU in Brüssel hinterlegt. Es wurde zum Staubfänger.

Es gibt nur noch einen Weg aus der Euro-Krise: Die Spaltung der Währung. Dieser Meinung ist der St. Galler Wirtschaftsprofessor Franz Jaeger. Er spricht sich für einen Süd-Euro und einen Nord-Euro aus. Nur so findet der Norden zur Stärke zurück.