Die neue Handballsaison wird gleich mit einem Derby lanciert: Meister Spono und Cupsieger Zug duellieren sich am Sonntag im Supercup.
Was war das für ein Spektakel, das sich die Spono Eagles und der LK Zug im letzten Mai lieferten. Der Playoff-Final in der Meisterschaft ging über fünf Spiele, rund 750 Zuschauende im Schnitt sorgten für volle Hallen, sahen Handball auf höchstem Niveau und applaudierten schliesslich den Nottwilerinnen zum sechsten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Am kommenden Sonntag beginnt nun die neue Spielzeit, in Gümligen finden die Supercups statt. Bei den Frauen trifft Meister Spono auf Cupsieger Zug (15.15 Uhr, TV24). Damit kommt es gleich zum Auftakt wieder zum ewigen Zentralschweizer Derby.
Im Sommer gab es in beiden Teams Veränderungen. Bei den Spono Eagles erledigte Urs Mühlethaler seinen Interimsjob als Trainer mit Bravour und zog wie geplant weiter nach Kreuzlingen, wo er nun als Sportchef amtet. Sein Ersatz heisst Marco von Ow, ein 33-jähriger Zürcher, der im Aktivhandball seine erste Stelle als Cheftrainer antritt. Zuletzt war er Hauptverantwortlicher bei den U17-Elite-Junioren der Kadetten Schaffhausen, zwischen 2014 und 2018 fungierte er als Coach beim LC Brühl. Sein Amt als Assistent der weiblichen Nachwuchs-Nationalteams behält er auch in Zukunft.
Der Start in Nottwil verlief vielversprechend, «Marco legt grossen Wert auf Professionalität und führt das Team schon jetzt auf eine Weise, als ob er viel länger im Amt wäre», sagt Sponos Teammanagerin Stefanie Amrein. «Wir wollen künftig noch mehr den eigenen Nachwuchs fördern und Talente in der SPL etablieren. Mit Marco haben wir einen hervorragenden Ausbildner, der diese Vereinsphilosophie zu 100 Prozent mitträgt.»
Im Kader sind nur wenig Mutationen zu verzeichnen. Mit Marina Decurtins (Flügel links), Samira Schardt (Flügel rechts), Marion Ort (Tor) und Livia Amrein (Kreis) verlassen vier Spielerinnen Nottwil, keine war Stammkraft. Neu hinzu stiessen mit Nuria Bucher, Thitikan Schaller, Claire Hartz und Nora Snedkerud ausschliesslich Nachwuchstalente. Verletzungsbedingt ausfallen werden vorerst Catherine Csebits (Syndesmoseband) und Mareike Müller (Kreuzband). Summa summarum fühlen sich die Luzernerinnen für die Saison bereit, ihr Ziel ist der Gewinn aller drei Titel.
Beim LK Zug ist weiterhin Damian Gwerder die markante Figur an der Seitenlinie, er teilt sich die Trainings- und Coachingarbeit mit Sportchef Peter Stutz und Assistenztrainer Tobias Scheuteri. «Jeder bringt eine andere Komponente ein. Damian arbeitet glaubwürdig und mit Witz, er kann sehr gut mit Menschen umgehen. Tobias plant und organisiert, bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Und ich bin wohl der Impulsivste von uns Dreien», erklärt Stutz.
Mit Sibylle Scherer, Stefanie Eugster, Andreea Taivan und Jacqueline Hasler-Petrig verliert die Auswahl viel an Qualität und Routine. Doch das ist man sich in der Zuger Talentschmiede gewohnt und so verfällt Stutz nicht in Hektik, wenn er sagt: «Wir ersetzen die Abgänge durchwegs mit eigenen Juniorinnen. Wir haben eine junge, wilde, freche Truppe, die wieder etwas Zeit brauchen wird. Doch junge Talente lernen schnell.» Schwer wiegen vorderhand die Ausfälle von Celia Heinzer (Kreuzband), Ria Estermann (Nasenbeinbruch) und Joline Tschamper (Bänderriss). Vor dem Supercup ist für Stutz deshalb klar: «Wir sind der klare Aussenseiter.»