Die Schweizer Fussballer gewinnen beim 2:0 gegen Nordirland erstmals unter Murat Yakin in der WM-Qualifikation. Wer hat überzeugt? Wer muss sich am Dienstag in Litauen steigern? Lesen Sie unsere Einzelkritik.
Ein einziges Mal muss er ernsthaft eingreifen und das ziemlich früh im Spiel: Sommer pariert den Schuss von Washington nach sechs Minuten souverän. Danach beteiligt er sich wie immer stark am Aufbauspiel - und muss aus der Ferne zuschauen, wie sich seine Kollegen vor dem anderen Tor schwer tun. Note 5
Darf erstmals unter Murat Yakin beginnen an Stelle von Widmer. Überzeugt mit viel Zug nach vorne. Die Flanken könnten noch etwas präziser sein. Muss kurz vor dem Ende angeschlagen raus. Note 4,5
In der ersten Halbzeit läuft fast jeder Schweizer Angriff über ihn. Der Abwehrpatron hat auch defensiv alles im Griff. Nach 53 Minuten muss er sich auswechseln lassen mit Adduktorenproblemen. Muss sich im Spital untersuchen lassen. Prognose: Fällt für das Spiel in Litauen aus. Note 5
Lässt sich am Anfang einmal von Washington übertölpeln. Ansonsten ohne Fehler und mit viel Ruhe am Werk. Gewinnt viele wichtige Kopfballduelle. Note 4,5
Spielt im Nationalteam links aussen offensiver als beim Verein in Torino, wo er als Innenverteidiger agiert. Fühlt sich schon seit längerem im Zentrum wohler, ist mit weniger Drive entlang der Linie unterwegs als Mbabu rechts. Zweimal missglückt ihm nach einer Balleroberung der Abschluss. Note 4
Welch wunderbare Geschichte bahnte sich da an: Erst gut drei Minuten sind absolviert, als Zakaria aus 25 Metern herrlich flach ins Tor trifft. Und das in seiner Heimat Genf. Seine Emotionen überborden fast. Es ist ein weiterer Beweis, dass Zakaria nach harten Monaten voller Schwierigkeiten wieder zurück ist. Weil der VAR ein Offside von Mbabu sieht, zählt das Tor indes nicht. Trotzdem gilt: Der Zakaria von heute hat nichts mehr gemein mit jenem verunsicherten Mann der letzten Saison, der auch an der EM oft zögerlich wirkte. Ist nach einer unnötigen gelben Karte gegen Ende der Partie in Litauen gesperrt. Note 5
In Abwesenheit von Granit Xhaka ist Freuler der souveräne Dirigent des Schweizer Spiels. Er sorgt für Rhythmuswechsel, nimmt auch mal Tempo aus dem Spiel, seine Zuspiele sind stets präzis. Nicht zu unterschätzen auch die wertvolle Defensivarbeit. Tolle Vorstellung. Note 5
Von den offensiven Spielern ist er am wenigsten auffällig. Und doch zeigt auch er in der Summe eine gute Leistung. Bietet sich immer wieder in den freien Räumen an und schafft Platz für seine Kollegen. Note 4,5
Es ist nicht so, dass er nach seiner Rückkehr gleich schon in WM-Form wäre. Aber Shaqiri hat etwas, was sonst in dieser Mannschaft keiner hat. Viele kleine Geistesblitze, und mit diesen Ideen sind die Nordiren meist überfordert. Es ist offensichtlich, was der Schweizer Offensive in Belfast ohne ihn fehlte. Note 5
Ganz am Anfang will ihm kaum etwas gelingen. Auch danach missglücken viele kleine Details. Kommt aber vor dem Seitenwechsel etwas besser in Fahrt, und hat seinen grossen Moment, als er das erlösende 1:0 mit einem überlegten Flachschuss erzielt. Note 4,5
Wie gut, dass er zurück ist! Er ist agil, wirblig und wuchtig, so wie immer eben, wenn sein Selbstvertrauen gerade stimmt. Er ist es, der das Tor von Zuber mit seinem Willen und Nachsetzen vorbereitet. Und er ist es, der die erste gelbe Karte gegen Nordirlands Lewis provoziert. «Überragend», nennt Nationaltrainer Murat Yakin seinen Auftritt. Mit der Einschränkung, dass er gegen Ende des Spiels zu viele Chancen vergibt. Hätte sich das persönliche Tor sehr verdient. Note 5,5
Kommt in der 53. Minute für Akanji. Schlägt einige gute weite Bälle. Defensiv kaum gefordert, und wenn, dann sehr präsent. Note 5
Ohne Note: Christian Fassnacht (ab 80.) Silvan Widmer (ab 80.) Djibril Sow (ab 90.) und Cedric Itten (ab 90.)