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Tommi Santala, langjähriger Söldner des EHC Kloten, verlässt seinen Klub per sofort und folgt dem Ruf des Geldes Richtung Osten.
Das nennt man dann wohl eine böse Weihnachtsüberraschung. Der EHC Kloten muss ab sofort auf die Dienste seines langjährigen Ausländers Tommi Santala verzichten. Der Finne nutzte die Nationalmannschaftspause offensichtlich dazu, den Transfermarkt zu sondieren und wurde dabei in der russisch geprägten KHL fündig. Noch ist seine neue Destination nicht klar.
Der «Tages-Anzeiger» vermutete am Montag aber, dass der Mittelstürmer bei Metallurg Magnitogorsk landen wird. Santala informierte seinen aktuellen Arbeitgeber am Wochenende von seinen Wechselgelüsten, nahm am Montag schon nicht mehr am Training teil und reist am Dienstag in seine finnische Heimat zurück.
Der Abgang des zusammen mit Zugs Josh Holden dienstältesten NLA-Söldners – er spielte seit 2008 in der Flughafenstadt – kommt quasi aus dem Nichts. Und dennoch entbehrt er nicht einer gewissen Logik. Im Sommer verschrieb Klotens neuer Besitzer Jürg Lehmann seinem Klub bekanntermassen eine Schrumpfkur, in deren Rahmen auch verdiente Spieler wie eben Santala Lohneinbussen in Kauf nehmen mussten.
Es ist deshalb nicht unrealistisch, dass der 37-Jährige im Spätherbst seiner Karriere noch einmal richtig Kohle verdienen will. Wenn dann der Russe mit dem Geld wedelt, dann ist die Hemmschwelle, die gewohnten Gefilde zu verlassen, nicht mehr allzu hoch. Auch nicht, wenn keine entsprechende Ausstiegsklausel im Vertrag fixiert worden war.
Santala hinterlässt in Kloten eine Lücke, die Sportchef Pascal Müller zum jetzigen Zeitpunkt der Saison kaum mehr adäquat füllen kann. Center vom Schlage des Finnen sind ein begehrtes Gut auf dem Transfermarkt. Dass man sogar einen 37-jährigen Spieler mit hohem Salär ködern muss, unterstreicht diesen Mangelzustand.
Kurioserweise war Tommi Santala in seinem neunten Jahr in Diensten der Flieger auf dem Weg, seinen eigenen Punkterekord aus der Saison 2009/2010 zu übertreffen. Damals buchte der 1,91-Meter-Mann in 47 Spielen 49 Punkte (17 Tore). In der laufenden Saison hatte er nach 29 Partien bereits 33 Zähler (12 Tore) auf seinem Konto. Kein Wunder, wurden andere Klubs aufgrund seines zweiten Frühlings aufmerksam auf Santala.