Weltklasse Zürich
Die Leichtathletik sorgt bei der Oper für die Musik

Einen Monat nach den Olympischen Spielen von Tokio macht der Tross der Leichtathletik-Elite am Mittwoch und Donnerstag in Zürich Halt. Nebst zahlreichen Olympia-Siegerinnen und Siegern steht das Event ganz im Zeichen einer Premiere: Erstmals kämpfen die Teilnehmenden am Sechseläutenplatz um den Sieg.

Pascal Kuba
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Am Mittwoch und Donnerstag ist in Zürich die Leichtathletik zu Gast.

Am Mittwoch und Donnerstag ist in Zürich die Leichtathletik zu Gast.

Valentin Flauraud / KEYSTONE

Dieses Jahr findet der Final der Diamond League in Zürich statt. In 32 Disziplinen messen sich die Besten der Leichtathletik um die Diamond Trophy, der Trophäe für die beste Gesamtleistung der Saison. Hier finden Sie die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Weltklasse Zürich.

Wann und wo finden welche Bewerbe statt?

Dieses Jahr steht vor allem der zweite Austragungsort im Vordergrund: Zum ersten Mal steigen am Zürcher Bellevue diverse Wettkämpfe. Hier finden am Mittwoch (ab 16:40 Uhr) neben dem 5000-m-Rennen das Kugelstossen und der Weitsprung beider Geschlechter sowie der Hochsprung-Final der Frauen statt. Dieses Novum sorgt auch für einen Rekord: Mit 560 Metern stellt die aufgebaute Laufbahn die längste der Welt. Diese führt am Utoquai um die Oper und den Sechseläutenplatz und beschert so eine spektakuläre Kulisse. Am Donnerstag (ab 17:40) geht es dann ins Letzigrund für den Grossteil der Wettkämpfe. Tickets sind nur noch für die Bewerbe im Stadion erhältlich.

Wer sind die Stars am Diamond League Final?

Stabhochspringer Armand Duplantis (SWE), Hürdenläufer Karsten Warholm (NOR), Kugelstosser Ryan Crouser (USA), Dreispringerin Yulimar Rojas (VEN). Sie alle konnten in Tokio nicht nur Gold erobern, sie alle halten in ihren Disziplinen auch den Weltrekord. Mit dabei sind ebenfalls die Sprint-Stars Andre DeGrasse (CAN) und Elaine Thompson-Herah (JAM). Das Starterfeld beim diesjährigen Final der Diamond League in Zürich lässt kaum Wünsche übrig. 17 Olympia-Sieger und noch mehr Medaillen-Gewinner der vergangenen Spiele beehren Zürich. Die beiden Schweizer Spint-Asse Ajla Del Ponte und Mujinga Kambunji sind ebenso dabei.

Armand Duplantis geht in Zürich auf den eigenen Weltrekord los.

Armand Duplantis geht in Zürich auf den eigenen Weltrekord los.

Julien Warnand / EPA

Wer fehlt in Zürich?

Mit Marcell Jacobs, Olympia-Sieger im 100-m-Sprint der Männer, fehlt ein grosser Name. Auch die Sprint-Ikone Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika geht nicht an den Start.

Was sind die Highlights an der Weltklasse?

Am Mittwoch sind der Hochsprung der Frauen und das Kugelstossen der Männer als Highlights zu sehen, bei denen alle sechs Medaillen-Gewinnerinnen und Gewinner von Tokio antreten. Auch der 5000-m-Lauf verspricht mit dem Äthiopier Selemon Barega Unterhaltung bei der Oper.

Am Donnerstag darf der Wettkampf der Stabhochspringer mit Spannung erwartet werden. Nach seinem gescheiterten Versuch vergangene Woche in Brüssel über die eigene Höchstmarke von 6,18 Meter zu kommen, ist der Schwede Armand Duplantis in Zürich wieder auf Weltrekordjagd.

Aus Schweizer Sicht rückt sich das Duell der beiden Sprinterinnen Ajla Del Ponte (SB 10,90s) und Mujinga Kambundji (SB 10,95s) in den Fokus. Nach den famosen Resultaten der Olympionikinnen (5. und 6.) steht wieder der Kampf um die Schweizer Sprintkrone an. Im letzten Duell in Paris konnte sich Kambundji zwar durchsetzen. Nach Tokio kippte das Momentum aber zu Gunsten Del Pontes, die in La Chaux-de-Fonds Schweizer Rekord (10,90s) lief und bei der Athletissima in Lausanne ein besseres Ergebnis als Kambundji erzielte.

Del Ponte oder Kambundji: Weltklasse Zürich bittet die Schweizer Sprinterinnen erneut zum Duell.

Del Ponte oder Kambundji: Weltklasse Zürich bittet die Schweizer Sprinterinnen erneut zum Duell.

Marc Schumacher/Freshfocus

Wer aus dem Schweizer Team ist sonst noch dabei?

Bei Weltklasse Zürich nimmt nicht nur Mujinga, sondern auch deren kleine Schwester Ditaji Kambundji teil. Die jüngere der Kambundjis tritt nach ihrem überlegenen U20-Europameistertitel im 100-m-Hürdenlauf an. Insgesamt sind knapp ein Dutzend Schweizerinnen und Schweizer dabei. Die prominentesten sind die Kambundji-Schwestern, Ajla Del Ponte und Jason Joseph (110-m-Hürden). Aber auch der talentierte Zehnkämpfer Simon Ehammer, der im Weitsprung und im 110-m-Hürden-Lauf dabei ist.

Kann sich Simon Ehammer auf einen vorderen Platz katapultieren?

Kann sich Simon Ehammer auf einen vorderen Platz katapultieren?

Ulf Schiller / KEYSTONE