Wie Familie Kamber nach Nigeria flog

Die Familie von U17-Spieler Janick Kamber aus Mümliswil folgte ihrem Fussball-Talent an die WM nach Abuja

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Familie Kamber

Familie Kamber

Solothurner Zeitung

Fränzi Rütti-Saner

«Wenn ihr es ins Finalspiel schafft, kommen wir nach Nigeria!» Das sagten Therese und Peter Kamber aus Mümliswil zu ihrem Sohn Janick, als sich seine Mannschaft in Leipzig die Teilnahme an der U17- WM in Nigeria erspielte. Man sagt so etwas aus lauter Freude über die Qualifikation und glaubt doch im Hinterkopf nicht so recht daran.

Doch als sich vergangene Woche die Finalteilnahme der U17 immer mehr konkretisierte, «musste» die Familie ihre Aussage wohl wahr machen. Und so folgten ereignisreiche und stressige Tage für fünf Personen, die gestern Abend das Finalspiel in Nigeria vor Ort verfolgten. «Letzten Sonntag, nach dem Viertelfinalspiel, wurde uns bewusst, dass diese U17 ganz kurz vor dem Einzug ins Endspiel stand. Also begannen wir mit umfangreichen Reisevorbereitungen», erzählt Mutter Therese Kamber.

Am Montag gab es eine erste Kontaktaufnahme mit dem schweizerischen Fussballverband, Schwester Lara musste mit einem Dispensationsgesuch vom Schulunterricht befreit werden, und um 16 Uhr stand Impfen im tropischen Institut in Basel auf dem Programm. Am Dienstag wurden die für die Visa erforderlichen Unterlagen zusammengetragen. «Das grösste Problem war: Wie werden wir am Sonntag den Transfer Hotel-Spiel organisieren, um das Fussballstadion bis zum Spielanpfiff auch erreichen zu können», erzählt Therese Kamber.
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AM MITTWOCH UM 8 Uhr fuhren die Familienmitglieder nach Bern um ihre Visa persönlich abzuholen. «Ab Donnerstag häuften sich die Anfragen von Medien für Bilder und Kommentare. Für uns als Familie eine neue Herausforderung», so Therese Kamber weiter. Am Freitag wurde gepackt, und am Samstag früh folgte die Abfahrt nach Zürich-Kloten. Kurz vor 6 Uhr abends traf die Gruppe in Abuja ein und wurde im «Kleinkonvoi» bestehend aus Polizeiauto-Kleintransporter- Kleintransporter-Polizeiauto unter Sirenen und Blaulicht ins Hotel gefahren. Gestern Sonntagabend, kurz vor 18 Uhr, kam die letzte Auskunft von Therese Kamber: «In zehn Minuten sind wir im Stadion. Hopp Schwiz!»