Wettskandal erschüttert Fussball: 22 Challenge-League-Spiele manipuliert

Die Schweiz ist in den internationalen Wettskandal verwickelt! Wie die Bochumer Staatsanwaltschaft an der Pressekonferenz mitteilt, wurden 22 Spiele der zweithöchsten Schweizer Fussballiga manipuliert. a-z.ch hat sich beim Aargauer Challenge-League-Verein FC Wohlen erkundigt.

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Aargauer Zeitung
Reaktion des FC Wohlen Beim Aargauer Challenge League Verein FC Wohlen reagiert man überrascht über das Ausmass des Betrugs und dass die Challenge League offenbar davon betroffen ist. Wie Mathias Fricker, Mediensprecher auf Anfrage von a-z.ch erklärt, habe man in Wohlen absolut keine Anhaltspunkte, dass der FC Wohlen direkt involviert ist. «Auch wir haben heute aus der Presse davon erfahren. Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, was genau passiert ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir betroffen sein könnten.» Von offizieller Seite sei niemand an sie herangetreten.Auf die Frage, wie man reagieren würde, wenn Wohlen vom Skandal betroffen wäre, konnte Fricker keine Auskunft geben. «Das ist eine hypothetische Frage, die man zur Zeit nicht beantworten kann.» (aen)

Reaktion des FC Wohlen Beim Aargauer Challenge League Verein FC Wohlen reagiert man überrascht über das Ausmass des Betrugs und dass die Challenge League offenbar davon betroffen ist. Wie Mathias Fricker, Mediensprecher auf Anfrage von a-z.ch erklärt, habe man in Wohlen absolut keine Anhaltspunkte, dass der FC Wohlen direkt involviert ist. «Auch wir haben heute aus der Presse davon erfahren. Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, was genau passiert ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir betroffen sein könnten.» Von offizieller Seite sei niemand an sie herangetreten.Auf die Frage, wie man reagieren würde, wenn Wohlen vom Skandal betroffen wäre, konnte Fricker keine Auskunft geben. «Das ist eine hypothetische Frage, die man zur Zeit nicht beantworten kann.» (aen)

Pressedienst

Die Pressekonferenz, die Staatsanwaltschaft und Polizei am frühen Freitagnachmittag in Bochum gaben, liess aufhorchen. Nach Angaben der Ermittler sind mindestens 200 Spiele und ebenso viele Personen in die jüngsten Betrugsfälle involviert. Seit Anfang 2009 soll in neun europäischen Ländern das Resultat von Spielen manipuliert worden sein. Peter Limacher, der Leiter der UEFA-Disziplinarabteilung, sprach vom "zweifellos grössten Betrugsskandal, den es im europäischen Fussball jemals gegeben hat".

Laut der Bochumer Staatsanwaltschaft ist auch die Schweiz in den immer grössere Kreise ziehenden Wettskandal involviert. Es handelt sich um 22 Partien der Challenge League und sechs Vorbereitungsspiele, bei denen der konkrete Verdacht auf Manipulation besteht. Bei der Swiss Football League sagte Direktor Edmond Isoz auf Anfrage der Sportinformation, er habe keine Kenntnisse von manipulierten Spielen.

Nachdenklich stimmt, dass nicht "nur" kleinere Ligen, sondern auch drei Spiele der Champions League, zwölf der Europa League und eines der U21-EM-Qualifikation unter Manipulationsverdacht stehen. Die betroffenen Partien wurden namentlich zunächst nicht genannt. Die Betrüger sollen Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Offizielle bestochen haben, um Spielausgänge zu beeinflussen. Anschliessend hätten die Beschuldigten versucht, hohe Geldbeträge bei europäischen und asiatischen Wettanbietern gesetzt haben.

Festgenommen wurden bislang in vier Ländern 15 Verdächtige, davon zwei in der Schweiz, und über 50 Objekte durchsucht. Es wurden Bargeld und Vermögenswerte in Höhe von mehr als einer Million Euro gesichert. Die Tätergruppe um die bereits am Donnerstag festgenommen Drahtzieher aus dem Hoyzer-Skandal von 2004, zwei kroatische Brüder, soll mit den manipulierten Spielen bei Wetten in Asien und Europa insgesamt zehn Millionen Euro erschwindelt haben. Die Behörde rechnet aber mit einem noch höheren Schaden. "Das ist nur die Spitze des Eisbergs", sagte Ermittlungsleiter Andreas Bachmann.

Die Ermittler waren im November 2008 über abgehörte Telefongespräche in der Rotlichtszene im Ruhrgebiet auf die Betrügereien aufmerksam geworden. Die Recherchen sollen noch Monate andauern.

(sda/aen)