Formel 1
Kobayashis grosse Show

Beide Sauber-Fahrer und Buemi holen in Japan WM-Punkte. Mann des Tages war Kamui Kobayashi.

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Keystone

Beim Grand Prix von Japan klassierte sich erstmals in dieser Saison die gesamte Schweizer Formel-1-Fraktion geschlossen in den Punkterängen. Die beiden Sauber-Fahrer Kamui Kobayashi und Nick Heidfeld belegten in Suzuka die Plätze 7 und 8, während der Waadtländer Sébastien Buemi im Toro Rosso als Zehnter abgewinkt wurde.

Mann des Tages aus Schweizer Sicht war mit Kamui Kobayashi ein Einheimischer. Der 24-Jährige bot seinen zahlreichen Fans eine fantastische Show. Er zog auf spektakuläre Weise an beiden Autos von Toro Rosso vorbei und schnappte sich auch noch Sauber-Teamkollege Nick Heidfeld und Rubens Barrichello im Williams. Besonders grossartig war Kobayashis zweite Begegnung mit dem Spanier Jaime Alguersuari (Toro Rosso-Ferrari), an dem er sich mit Fahrzeugkontakt vorbeipresste. «Es war ganz nett», gab sich der Japaner, der von Position 14 gestartet war, nach dem Rennen locker. Er habe sein Bestes gegeben und sei sehr glücklich. «Kamui war unglaublich. Die Art und Weise, wie er einen Konkurrenten nach dem andern überholte, war spektakulär», lobte Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn.

Zufrieden mit seinem Ergebnis war auch Nick Heidfeld. Gleichwohl trauerte der in Stäfa wohnhafte Deutsche einer noch besseren Klassierung nach: «Am Ende hätte ich einen Platz besser abschneiden können, aber Kamui war auf frischen Reifen einfach schneller.»

Peter Sauber nicht dabei

Das beste Saisonergebnis lieferte das Sauber-Team ausgerechnet an einem Rennwochenende ab, an welchem Peter Sauber nicht vor Ort zugegen war. Der am kommenden Mittwoch 67 Jahre alt werdende Team- Patron weilte in Mexiko. Dort hatte der Sohn von Telmex-Chef Carlos Slim Helù zur Hochzeit geladen. Bräutigam Carlos Slim Domit betreut die künftige Zusammenarbeit zwischen Sauber und dem neuen Sponsor Telmex. Schon den grössten Erfolg in der 40-jährigen Firmengeschichte, den Doppelsieg von Montreal durch Robert Kubica und Nick Heidfeld 2008, hatte Peter Sauber nur aus der Ferne verfolgt. (si)