Die Einradfahrerinnen in Arlesheim bewegen sich auf ihren Gefährten sicherer als manche Menschen zu Fuss. Die Snakes, wie sich die jungen Eindradunihockeyspielerinnen nennen, trainieren das ganze Jahr über in der Turnhalle Gerenmatt.
Die Einradfahrerinnen in Arlesheim bewegen sich auf ihren Gefährten sicherer als manche Menschen zu Fuss. Die Snakes, wie sich die jungen Eindradunihockeyspielerinnennennen trainieren das ganze Jahr über in der Turnhalle Gerenmatt. Frisch in die Saison gestartet warten auch schon erste Turniere.
«Leider Gottes denken viele Leute bei Einrad immer noch an Zirkus.» Urs Meier trainiert derweilen die Snakes und wehrt sich gegen die Klischees «Wir haben wie in anderen Sportraten Weltmeisterschaften und in der Schweiz spielen wir in der Kategorie B gegen acht konkurrenzfähige Teams». Meier selbst ist Unihockeytrainer, hat sich aber auf Anfrage hin dem Einradclub angenommen. «Ich schaffe knapp eine Runde durch die Turnhalle auf dem Einrad» gibt er lachend zu, «Aber schon das hilft mir die Schwierigkeiten bei der Koordination besser nachzuvollziehen.»
Mit vier Schweizermeisterinnen im Petto ist Arlesheim immer wieder bei Turnieren an der Spitze mit dabei. Um dieses Niveau zu halten ist jeden Montag Training angesagt. Die Übungen unterscheiden sich nicht gross von den üblichen Unihockeytrainings «Stop and go funktioniert hier aber nicht, die Abläufe sind fliessender». Während sich die Kleinen damit noch ein wenig schwer tun, kurven die Besten über den Platz, als wären sie mit dem Rad an den Füssen geboren worden.
«Es ist auch nichteinfach den Zugang zu einer Frauenmannschaft zu finden» Da der Altersdurchschnitt seines Teams sehr tief ist, muss Meier in den Trainings auch manchmal dem Spass vorrang geben. So ist das altbekannte «Schwarzer Mann» als Einwärmübung bestens geeignet.
Ein heterogener Sport
Dass der Einradclub Arlesheim ein reines Frauenteam ist stimmt nicht ganz: Zwei Jungs trainieren in der zwanzigköpfigen Mannschaft mit. Wieso der Sport vor allem in den unteren Kategorien so wenig männliche Fans findet ist für Meier begründet. «Das Image eines Pläuschlersports gibt leider einen völlig falschen Eindruck», dabei ist das Einradhockey nicht für zarte Gemüter.
Immer wieder fallen die Spielerinnen von ihren Rädern oder krachen ungebremst in den Gegenspieler. Hinter dem Rücken des Trainers landet auch mal der eine oder andere Stock zwischen den Speichen. «Ein toller Aspekt im Einradhockey ist ausserdem die Möglichkeit einer heterogenen Teambesetzung. Da kann es schon mal sein, dass ein alter Mann im Tor steht.» Meier ist im Moment aber auf Suche nach jungem Nachwuchs damit in Arlesheim auch weitere sechs Jahre das Rad rollt.