Mit seinem Lapsus in der 93. Minute leitete FCA-Verteidiger Aquaro das 1:2 in Basel ein. Auch am Tag danach quält sich Giuseppe Aquaro (26) immer noch mit der Frage nach dem Warum.
François Schmid-Bechtel
Wie gehts Ihnen?
Giuseppe Aquaro: Nicht gut. Ich habe zwar versucht, nicht mehr an den Fehler zu denken. Doch die Bilder kommen immer wieder hoch. Dabei haben wir in Basel bis zur 92. Minute alle einen super Match abgeliefert. Wenn einem dann ein solch entscheidender Fehler unterläuft, ist man der Dümmste.
Gab es Vorwürfe aus der Mannschaft?
Aquaro: Nein. Polverino, Benito und Bengondo haben mich noch am Sonntag in der Nacht angerufen, um mich aufzumuntern. Ich spüre von der ganzen Mannschaft eine grosse Solidarität. Das zeichnet uns aus.
Und wie hat Trainer Jeff Saibene reagiert?
Aquaro: Jeff hat mir unmittelbar nach dem Spiel gesagt, ich solle nicht zurück, sondern nach vorne schauen. Er hat mir auch gesagt, dass nach einem solchen Lapsus nicht alles schlecht ist, was vorher gut war. Das sind zwar schöne Worte, aber für mich ist die Situation trotzdem schwierig. Dass ich nun mediale Prügel einstecken muss, ist mir egal. Aber mir tuts leid für die Fans und für die Mitspieler.
Im Spiel gegen den FC Basel war Ihre Körpersprache nicht so positiv wie sonst. Sie haben schon früh gehadert, ein labiles Nervenkostüm offenbart. Was hat Sie gestresst?
Aquaro: Eigentlich nichts. Aber ich war vor dem Spiel nervöser als sonst. Und dann haben wir viel zu früh das 1:1 kassiert. Das hat mich genervt.
Vor einem Jahr waren Sie noch Innenverteidiger Nummer 3. Nun sind Sie der Abwehrchef. Was sind die Gründe für Ihre Entwicklung?
Aquaro: Ich weiss nicht, ob ich nach diesem Spiel in Basel noch immer die Nummer 1 bin. Ich habe gut trainiert und in der letzten Saison die Chance genutzt, als ich sie erhalten habe. Dabei sind mir drei Tore gelungen, die uns insgesamt neun Punkte gebracht haben. Da war sicher auch etwas Glück dabei.
Was hat sich im Vergleich zur letzten Saison verändert?
Aquaro: Wir sind als Team nochmals näher zusammengerückt. Jeff Saibene leistet hervorragende Arbeit. Sein Umgang mit den Spielern ist super. Trotzdem brauchen wir noch drei Verstärkungen. Denn man muss bedenken, dass uns sechs Stammspieler verlassen haben, mit Polverino und Stoll erst zwei dazugekommen sind.