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Als die Turnerin Ariella Kaeslin 2011 ihre Karriere beendete, litt sie unter einer Erschöpfungsdepression. Das verheimlichte sie über Jahre. Es dauerte lange, bis Kaeslin den Mut fand, ihre Geschichte nach aussen zu tragen.
Nun erzählt die heute 27-Jährige gegenüber zwei Redaktoren der "NZZ am Sonntag" und der "NZZ" erstmals, wie es zur Krankheit gekommen ist.
Ein Trainer trieb die Sportlerin mit Erniedrigungen und ständigen Gewichtskontrollen in Selbstzweifel. Ihre Verunsicherung hielt selbst dann noch an, als der unmenschliche Coach längst entlassen worden war. Kaeslin fand zum Erfolg und lebte im Scheinwerferlicht.
Sie galt als stark, weil sie brillierte. Die Turnerin war eine der Lichtgestalten des Schweizer Sports: Europameisterin, WM-Medaillengewinnerin, dreifache Sportlerin des Jahres. Doch Kaeslin litt und war krank und müde – unbemerkt von der Öffentlichkeit.