Während die Partie Liverpool-Porto nach dem Hinspiel die Kluft zwischen wohlhabend und superreich aufgezeigt hat, sieht es in der zweiten Begegnung anders aus. Mit Neymar wollte PSG in der Königsklasse endlich etwas reissen. Doch nach dem Hinspiel gegen Real Madrid sieht es düster aus – und Neymar kann nicht mittun.
0:5, 0:4, 5:0 – wer geglaubt hat, mit solchen Ergebnissen sei es vorbei nach der Gruppenphase, hat sich getäuscht. Fakt ist: Drei der Achtelfinals in der Champions League sind bereits nach dem Hinspiel entschieden. Als Beispiel dafür, wie sich die Schere zwischen wohlhabend und superreich weiter öffnet, dienen der FC Porto und Liverpool.
Ersterer wurde von den «Reds» im eigenen Stadion mit 0:5 deklassiert und hofft jetzt vor dem Rückspiel, Trainer Klopp schone seine besten Spieler für den Premier-League-Hit am Samstag bei Manchester United. Dabei ist es nicht einmal so, dass Porto einfach ein schlechtes Jahr erwischt hätte. Nein, die Drachen führen die heimische Meisterschaft mit fünf Punkten Vorsprung auf Benfica an.
In Paris dagegen herrscht Hochspannung vor dem Duell zwischen dem PSG und Real Madrid. 1:3 liegen die Franzosen hinten und müssen nun ohne ihren Superstar Neymar versuchen, endlich einmal etwas zu reissen in diesem Wettbewerb.
Bitter für die Besitzer aus Katar: Im Sommer haben sie extra 222 Millionen Euro für den Brasilianer lockergemacht, um die Champions League zu gewinnen. Doch ausgerechnet jetzt, wo die entscheidende Phase beginnt, fällt er mit einer schweren Fussverletzung aus.
Was auch den Trainer Unai Emery hart trifft. Denn für den Basken geht es um Sein oder Nichtsein. Nachdem er mit dem FC Sevilla drei Mal die Europa League gewonnen hatte, wurde er vom PSG verpflichtet, um die Königsklasse zu gewinnen.
Drei Mal war zuvor Laurent Blanc in den Viertelfinals gescheitert, und obwohl er auf nationaler Ebene 11 von 15 möglichen Titeln gewonnen hatte, musste er gehen. Zu darben braucht er bei einer Abfindung von 22 Millionen Euro allerdings nicht.
Auch Nachfolger Emery steht nun mit dem Rücken zu Wand, nachdem er in seinem ersten Pariser Jahr die Schmach eines 1:6 in Barcelona zu verantworten hatte – nach einem 4:0 zu Hause notabene. Nicht besser ergeht es jedoch seinem Antipoden Zinédine Zidane.
Für ihn und Real ist die Champions League gar die letzte Chance, in dieser Saison noch etwas zu gewinnen. Er hofft bei seinem erstmaligen Trainergastspiel in seinem Heimatland, der wieder in Form gekommene Ronaldo werde es wieder einmal richten.