Der Ostschweizer Roger Stilz hat in Regensburg sein Amt als Geschäftsführer bereits nach zehn Monaten niedergelegt. Die Gründe bleiben offen. «Er war nie richtig angekommen», schreiben bayrische Medien.
Roger Stilz hat als Fussballtrainer und Sportchef schon einiges gesehen: Beim Hamburger SV und beim 1. FC Nürnberg war er Assistenztrainer, bei St.Pauli fünf Jahre Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums, bei Waasland-Beveren in der höchsten belgischen Liga Sportchef.
Vor zehn Monaten hatte der 45-jährige Tübacher beim SSV Jahn Regensburg aus der 2. Bundesliga das Amt des Sport-Geschäftsführers übernommen, mit Einsitz im Vorstand des Nachwuchsfussballs. Diese Ämter hat Stilz am vergangenen Freitag nun jedoch bereits wieder niedergelegt. Über die Gründe ist in der Medienmitteilung des Klubs wenig zu erfahren. Deutsche Medien gehen von einem auch für den Klub überraschenden Abgang aus – da dieser in der Suche eines Nachfolgers unvorbereitet wirke.
Die Trennung sei im «besten beiderseitigen Einvernehmen» erfolgt, schreibt der Verein. Und:
«Vorausgegangen waren Gespräche mit dem Vorstand, bei denen Roger Stilz aus persönlichen Gründen um die Beendigung seines Engagements beim SSV Jahn bat.»
Dieser Bitte sei man nachgekommen. Obschon, so heisst es weiter: «Es ist schade, dass es uns nicht gelungen ist, die neu geschaffene Position des Geschäftsführer Sport langfristig zu besetzen.» Auf Anfrage äussert sich Stilz nicht detailliert zu den Gründen, betont aber die friedliche Auflösung des Vertrags.
Stilz’ Zeit bei Regensburg, wo St.Gallens früherer Torhüter Dejan Stojanovic unter Vertrag steht, war nicht von Erfolg gekrönt. Als er im November 2021 sein Amt antrat, rutschte der Verein allmählich von der Tabellenspitze bis auf den 15. Platz der 2. Bundesliga. In der aktuellen Saison ist Regensburg nach zwei Startsiegen ebenso zurückgefallen – obschon es zuletzt einen 2:0-Sieg gegen Stilz’ ehemaligen Arbeitgeber St.Pauli gab.
Der Ostschweizer war im vergangenen Jahr auf den langjährigen Geschäftsführer Christian Keller gefolgt, der im Klub sehr gut verankert war und ihn in der 2. Bundesliga etabliert hatte. Keller ist unterdessen sportlicher Geschäftsführer beim 1. FC Köln. Stilz trat also in grosse Fussstapfen – vielleicht zu grosse, vermutet die Zeitung «Mittelbayrische», die den Verein eng begleitet. Stilz könne zwar nicht für den Sinkflug der vergangenen Saison verantwortlich gemacht werden, da das Kader bei seiner Ankunft bereits stand. Aber man habe gespürt, «dass da etwas ohnehin einfach nicht zusammenpasst. Stilz war eigentlich nie richtig angekommen».