Am Samstag findet in Kloten zum ersten Mal der Superfinal statt. In der ausverkauften Kolping-Arena ermitteln die Frauen und Männer den Schweizer Meister im Unihockey. Das Schweizer Fernsehen überträgt mehrere Stunden live (ab 13.20).
«An diesem Nachmittag steht für uns das Unihockey im Mittelpunkt», sagt Martin Zinser. «Wir setzten diesen erstmaligen Anlass programmlich konsequent um», erklärt der Redaktionsleiter sportlive. Kommentiert werden die Spiele von Stefan Bürer, die Interviews im Stadion führt Sascha Ruefer.
Martin Zinser, wieso erhält der Unihockey-Superfinal einen derart attraktiven Sendplatz?
Swiss Unihockey hat seit 2003 vier Weltmeisterschaften organisiert, SRF war immer als TV-Broadcaster dabei. Die Sportart hat sich in den letzten Jahren enorm weiter entwickelt und hat heute eine professionelle Handschrift. Anlässlich der letzten Herren-WM vor drei Jahren in Zürich wurde erstmals die Idee an uns herangetragen, den Playoff-Final in einem Spiel – eben dem Superfinal – durchzuführen. Dieser Idee standen wir aufgrund der bestmöglichen Planbarkeit positiv gegenüber.
Die Konkurrenz am Samstag ist mit der Kunstturn-EM, dem Formel 1-Qualifying in Bahrain und dem ATP-Turnier in Monaco mit Roger Federer gross? Warum erhält Unihockey den Vorzug?
Wir räumen dem Superfinal am Samstag den bestmöglichen Sendeplatz auf SRF zwei ein, setzten diesen erstmaligen Superfinal also programmlich konsequent um. Die anderen relevanten Events werden um das Unihockey herum programmiert.
Ist die Übertragung Teil des sportlichen Service public oder ein Versuchsballon?
SRF zeigt bekanntlich nicht nur die grossen Sportarten live. Wir interpretieren unseren Auftrag so, dass wir auch weniger publikumsträchtigen Sportarten punktuell eine Plattform bieten. Dazu gehört der Superfinal.
Soll damit ein junges Publikum angesprochen werden? Wenn ja, wäre nicht ein Livestream eher Zielgruppen gerecht?
Wenn wir ein junges Publikum erreichen, freut uns das. Mit der TV-Plattform erreichen wir bislang noch deutlich mehr Publikum als mit exklusiven Live-Streamings.
Ist der Aufwand für den Superfinal vergleichbar mit einer Eishockey-Partie?
Unihockey ist bezüglich TV-Produktion tatsächlich nahe am Eishockey. Unser Aufwand ist beim Superfinal leicht grösser, da es hier viele erstmalige Absprachen mit dem Veranstalter gibt, wir zudem auch unser SRF-Studio im Stadion haben. Acht Kameras realisieren das Matchsignal, drei Kameras das Vor- und Pausenprogramm. Um die ultraschnelle Sportart visuell etwas erlebbarer zu machen, setzen wir auch eine Highspeed-Kamera ein, die 300 Bilder pro Sekunde produziert.
Welche Faktoren sind entscheidend, damit der Anlass auch in Zukunft Jahr ins Programm von SRF genommen wird?
Wir übertragen den Superfinal zum ersten Mal, werden die Sendung danach analysieren und entscheiden, wie es weitergeht.