Trotz den Fifa-Turbulenzen besuchen Bundesrätin Calmy-Rey und die Zürcher Stadtpräsidentin Mauch die Eröffnungsfeier des 61. Fifa-Kongress'. Fifa-Mitglieder fordern einen Übungs-Abbruch und Blatter verhindert die Veröffentlichung von Dokumenten.
Während Fifa-Vizepräsident Jack Warner für heute Mittag einen «Tsunami» versprach und brisante Dokumente über Schmiergeldzahlungen veröffentlichen will, findet heute Abend die Eröffnungsfeier des 61. Fifa-Kongresses statt.
Obwohl die Fifa seit Tagen von Korruptionsnachrichten erschüttert wird, lassen sich Bundesrätin Micheline Calmy-Rey und die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch davon nicht beeindrucken: Die beiden SP-Spitzenpolitikerinnen besuchen heute Abend den Anlass in Zürich.
Joseph «Sepp» Blatter ist darüber hoch erfreut, die beiden Magistratinnen in seiner Fifa-«Familie» begrüssen zu dürfen. Er verspricht den beiden eine «bunte Mischung aus Musik- und Showelementen».
Büro Mauch: «Sehen keine Probleme»
Auf Nachfrage findet das Zürcher Stadthaus Corine Mauchs Aufwartung keineswegs problematisch. Dies obwohl Fifa-Mitglieder die Verschiebung der Übung verlangen. Die Engländer und auch Schottland wünschen die Verschiebung der Präsidentschafts-Wahl. Auch Transparency International hat die Fifa-Spitze aufgerufen, die Wahl zu verschieben.
Inzwischen sind laut der Presseagentur AFP auch mindestens neun Fifa-Delegationen aus Asien abgereist.
Joseph Blatter unterdrückt Dokument
Mit allen juristischen Mitteln versucht Fifa-Präsident Joseph «Sepp» Blatter derweil, die Veröffentlichung eines brisanten Dokuments über Schmiergeldzahlungen an Fifa-Exponenten zu verhindern - das schreibt die «Handelszeitung». Damit will Blatter verhindern, dass kurz vor den Fifa-Präsidentenwahlen vom 1. Juni strafrechtliche Vorwürfe gegen ihn und die Fifa publik werden. Denn das Dokument nennt mindestens zwei korrupte Fifa-Mitglieder und es wird auch klar, welche Rolle die Fifa-Spitze spielte.
Beim Dokument geht es um eine Einstellungsverfügung, mit der die Staatsanwaltschaft Zug ein Verfahren gegen die Fifa und zwei Fifa-Exponenten abgeschlossen hat. Die Staatsanwaltschaft gab bereits zweimal ihr OK für die Veröffentlichung des Dokuments. Und jedesmal hat die Fifa dagegen Einsprache erhoben - zuletzt am 24. Mai 2011 beim Obergericht des Kantons Zug.