Am Samstag startet die Tour de France in die 108. Ausgabe. Der Vorjahressieger Pogacar ist erneut das heisseste Eisen – kriegt aber grosse Konkurrenz. Eine Übersicht.
Im Vorjahr war Pogacar als Gesamtsieger eine grosse Überraschung. In diesem Jahr werden die Augen von Beginn weg auf den Slowenen gerichtet sein. Bislang scheint ihm dieser zusätzliche Druck jedoch wenig Eindruck zu machen. Der 22-Jährige fuhr weiter gute Resultate ein und gewann zuletzt Lüttich-Bastogne-Lüttich, Tirreno-Adriatico und die UAE Tour. Zudem verfügt er auch dank Marc Hirschi über gute Helfer.
Das slowenische Duell um den Sieg hat Roglic im Vorjahr knapp verloren, den entgangenen Sieg will er nun nachholen. Der 31-Jährige geht aber nicht von einem Zweikampf mit Pogacar aus: «Ich erwarte rund 20 Jungs, die um den Gesamtsieg kämpfen», sagt er. Sein Team Jumbo-Visma will direkte Duelle mit Pogacar wenn möglich vermeiden, obwohl der diesjährige Parcours nochmals besser auf Roglic zugeschnitten scheint.
Zum elften Mal startet Thomas an der Tour de France und ist damit der Routinier unter den Favoriten. Der 35-Jährige hat die Tour 2018 gewonnen, 2019 wurde er Zweiter. Ein Fragezeichen gibt es derweil hinter der Form des Walisers, nachdem er im Vorjahr wegen Formschwäche nicht nominiert wurde. Falls Thomas nicht liefert, hat Ineos mit Richie Port und Richard Carapaz zwei Fahrer, die in die Bresche springen könnten.
An der Tour de Suisse zeigte sich der Ecuadorianer in bestechender Form: Er siegte souverän, zeigte insbesondere in den Bergetappen seine ganze Klasse. An der Tour de France ist der Giro-Sieger von 2019 und Vuelta-Zweite von 2020 nur zweiter Captain beim stark besetzten Team von Ineos. Das könnte sich aber schnell ändern, da der 28-Jährige in den Bergen wohl stärker einzuschätzen ist als Teamkollege Thomas.
Zur Schlussetappe der Tour de Suisse trat Alaphilippe nicht mehr an: Der 29-Jährige wurde zum ersten Mal Vater. Dementsprechend mit Rückenwind dürfte der französische Publikumsliebling in seine Heim-Rundfahrt steigen. Die Tour-Verantwortlichen haben einen Kurs gebaut, der dem Weltmeister dank vieler Klassiker-ähnlichen Etappen entgegenkommt. Frankreich wartet seit 1985 auf einen heimischen Tour-Sieger.