Tennis
Wie lange spielen sie noch? Roger Federer und Stan Wawrinka begleitet der Zweifel ständig

Wie gut Roger Federer und Stan Wawrinka mit ihrer eigenen Vergänglichkeit umgehen, entscheidet darüber, wie lange sie dem Sport noch erhalten bleiben. Dass sie mehr Rücksicht auf ihre Körper nehmen müssen, haben beide gelernt.

Simon Häring
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Stan Wawrinke (vorne) und Roger Federer befinden sich auf den Zielgeraden ihrer Sportlerkarrieren.

Stan Wawrinke (vorne) und Roger Federer befinden sich auf den Zielgeraden ihrer Sportlerkarrieren.

EPA

Wer kein Berufsoptimist ist, hat es als Tennisspieler auf Dauer schwer, denn nur einer reist am Ende einer Arbeitswoche als Sieger an die nächste Destination. Für alle anderen endet ein Turnier mit einer Niederlage.

«Ich habe viel gewonnen. Danach war es schwieriger, sich wieder ans Verlieren zu gewöhnen», sagte Roger Federer in dieser Woche in Dubai. «Entweder, man akzeptiert die Niederlagen und arbeitet weiter für seine Ziele, oder man wird wütend, traurig und enttäuscht.» Wie man damit umgehe, sei eine Frage des Charakters.

Das sind alle Turniersiege von Roger Federer:

103. Titel, Basel 2019 Alex de Minaur, 6:2, 6:2
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102. Titel, Halle 2019 David Goffin 7:6, 6:1
101. Titel, Miami 2019 John Isner, 6:1, 6:4
100. Titel, Dubai 2019 Stefanos Tsitsipas, 6:4, 6:4
99. Titel, Basel 2018 Marius Copil, 7:6, 6:4
98. Titel, Stuttgart 2018, Milos Raonic, 6:4, 7:6
97. Titel, Rotterdam 2018, Grigor Dimotrov, 6:2, 6:2
96. Titel, Melbourne 2018 Marin Cilic, 6:2, 6:7, 6:3, 3:6, 6:1
95. Titel, Basel 2017 Juan Martin del Potro, 6:7,6:4,6:3
94. Titel, Shanghai 2017 Rafael Nadal, 6:4, 6:3.
93. Titel, Wimbledon 2017 Marin Cilic, 6:3, 6:1, 6:4
92. Titel, Halle 2017 Alexander Zverev, 6:1, 6:3
91. Titel, Miami 2017 Rafael Nadal, 6:3, 6:4
90. Titel, Indian Wells 2017 Stan Wawrinka, 6:4, 7:5.
89. Titel, Australian Open 2017 Rafael Nadal, 6:4, 3:6, 6:1, 3:6, 6:3.
88. Titel, Basel 2015 Rafael Nadal, 6:3, 5:7, 6:3.
87. Titel, Cincinnati 2015 Novak Djokovic, 7:6 (7:1), 6:3.
86. Titel, Halle 2015 Andreas Seppi, 7:6 (7:1), 6:4
85. Titel, Istanbul 2015 Pablo Cuevas, 6:3, 7:6 (13:11)
84. Titel, Dubai 2015 Novak Djokovic, 6:3, 7:5.
83. Titel, Brisbane 2015 Milos Raonic, 6:4, 7:6, 6:4. - Es war Federers 1000. ATP-Karriere-Sieg.
82. Titel, Basel 2014 David Goffin, 6:2, 6:2.
81. Titel, Schanghai 2014 Gilles Simon, 7:6 (8:6), 7:6 (7:2)
80. Titel, Cincinnati 2014 David Ferrer, 6:3, 1:6, 6:2.
79. Titel, Halle 2014 Alejandro Falla, 7:6, 7:6
78. Titel, Dubai 2014 Tomas Berdych, 3:6, 6:4, 6:3.
77. Titel, Halle 2013 Michail Juschni, 6:7 (5:7), 6:3, 6:4.
76. Titel, Cincinnati 2012 Novak Djokovic, 6:0, 7:6 (9:7)
75. Titel, Wimbledon 2012 Andy Murray 4:6, 7:5, 6:3, 6:4
74. Titel, Madrid 2012 Tomas Berdych 3:6, 7:5, 7:5.
73. Titel, Indian Wells 2012 John Isner, 7:6, 6:3.
72. Titel, Dubai 2012 Andy Murray, 7:5 6:4.
71. Titel, Rotterdam 2012 Juan Martin Del Potro, 6:1, 6:4.
Federer feiert 2011 an den ATP World Tour Finals in London den 70. Titel im 100. Final Jo-Wilfried Tsonga, 6:3, 6:7, 6:3
69. Titel in Paris-Bercy Jo-Wilfried Tsonga, 6:1, 7:6
68. Titel in Basel 2011 Kei Nishikori, 6:1, 6:3
67. Titel in Doha 2011 Nikolay Davydenko, 6:3, 6:4
66. Titel an den World Tour Finals in London 2010 Rafael Nadal, 6:3, 3:6, 6:1
65. Titel in Basel 2010 Novak Djokovic, 6:4, 3:6, 6:1
64. Titel in Stockholm 2010 Florian Mayer, 6:4, 6:3
63. Titel in Cincinnati 2010 Mardy Fish, 6:7, 7:6, 6:4
62. Titel: Federer gewinnt die Australian Open 2010 Andy Murray, 6:3, 6:4, 7:6
61. Titel in Cincinnati 2009 Novak Djokovic, 6:1, 7:5
60. Titel: Wimbledon 2010 Andy Roddick, 5:7, 7:6, 7:6, 3:6, 16:14
59. Titel: Ein emotionaler Titel! Federer gewinnt 2009 endlich die French Open in Paris Robin Söderling, 6:1, 7:6, 6:4
58. Final in Madrid 2009 Rafael Nadal, 6:4, 6:4
57. Final in Basel 2008 David Nalbandian, 6:3, 6:4
56. Titel: Federer gewinnt die US Open 2008 Andy Murray, 6:2, 7:5, 6:2
55. Titel in Halle 2008 Halle. Philipp Kohlschreiber, 6:3, 6:4
54. Titel in Estoril 2008 Nikolay Davydenk0, 7:6, 1:2 (w.o.)
53. Titel in Schanghai 2007 David Ferrer, 6:2, 6:3, 6:2
52. Titel in Basel 2007 Jarkko Nieminen, 6:3, 6:4
51. Titel: US Open-Sieg 2007 Novak Djokovic, 7:6, 7:6, 6:4
50. Titel in Cincinnati 2007 James Blake, 6:1, 6:4
49. Titel: Skpektakulärer Wimbledon-Triumph 2007 Rafael Nadal, 7:6, 4:6, 7:6, 2:6, 6:2
48. Titel in Hamburg 2007 Rafael Nadal, 2:6, 6:2, 6:0
47. Titel in Dubai 2007 Mikhail Juschni, 6:4, 6:3
46. Titel: Federers Sieg an den Australian Open 2007 Fernando Gonzalez, 7:6, 6:4, 6:4
45. Titel in Schanghai 2006 James Blake, 6:0, 6:3, 6:4
44. Titel in Basel 2006 Fernando Gonzalez, 6:3, 6:2, 7:6.
43. Titel in Madrid 2006 Fernando Gonzalez, 7:5, 6:1, 6:0
42. Titel in Tokio 2006 Tim Henman, 6:3, 6:3
41. Titel: Federer gewinnt 2006 auch die US Open Andy Roddick, 6:2, 4:6, 7:5, 6:1
40. Titel in Toronto 2006 Richard Gasquet, 2:6, 6:3, 6:2
39. Titel, Federer gewinnt 2006 Wimbledon Rafael Nadal, 6:0, 7:6, 6:7, 6:3
38. Titel in Hamburg 2006 Tomas Berdych, 6:0, 6:7, 6:2
37. Titel in Miami 2006 Ivan Ljubicic, 7:6, 7:6, 7:6
36. Titel in Indian Wells 2006 James Blake, 7:5, 6:3, 6:0
35. Titel: Ein emotionaler Titel: Federer gewinnt 2006 die Australian Open Marcos Baghdatis, 5:7, 7:5, 6:0, 6:2
34. Titel in Doha 2006 Gaël Monfils, 6:3, 7:5
33. Titel in Bangkok 2005 Andy Murray, 6:3, 7:5
32. Titel: Federer gewinnt 2005 die US Open Andre Agassi, 6:3, 2:6, 7:6, 6:1
31. Titel in Cincinnati 2005 Andy Roddick, 6:3, 7:5
Federer gewinnt Wimbledon 2005, sein 30. Titel Andy Roddick, 6:2, 7:6, 6:4
29. Titel in Halle 2005 Marat Safin, 6:4, 6:7, 6:4
28. Titel in Hamburg 2005 Richard Gasquet, 6:3, 7:5, 7:6
27. Titel in Miami 2005 Rafael Nadal, 2:6, 6:7, 7:6, 6:3, 6:1
26. Titel in Indian Wells 2005 Lleyton Hewitt, 6:2, 6:4, 6:4
25. Titel in Dubai 2005 Ivan Ljubicic, 6:1, 6:7, 6:3
24. Titel in Rotterdam 2005 Ivan Ljubicic, 5:7, 7:5, 7:6
23. Titel in Doha 2005 Ivan Ljubicic, 6:3, 6:1
22. Titel in Houston 2004 Lleyton Hewitt, 6:3, 6:2
21. Titel in Bangkok 2004 Andy Roddick, 6:4, 6:0
Federer gewinnt zum ersten Mal die US Open, sein insgesamt 20. Titel Lleyton Hewitt, 6:0, 7:6, 6:0
19. Titel in Toronto 2004 Andy Roddick, 7:5, 6:3
18. Titel in Gstaad 2004 Igor Andrejev, 6:2, 6:3, 5:7, 6:3
Der zweite Wimbledon-Titel 2004: Sein insgesamt 17. Titel Andy Roddick, 4:6, 7:5, 7:6, 6:4
16. Titel in Halle 2004 Mardy Fish, 6:0, 6:3
15. Titel in Hamburg 2004 Guillermo Coria, 4:6, 6:4, 6:2, 6:3
14. Titel in Indian Wells 2004 Tim Henman, 6:3, 6:3
13. Titel in Dubai 2004 Feliciano Lopez, 4:6, 6:1, 6:2
Der erste Autralian Open-Sieg: Jahr 2004, sein 12. Titel Marat Safin, 7:6, 6:4, 6:2
11. Titel in Houston 2003 Andre Agassi, 6:3, 6:0, 6:4
10. Titel in Wien 2003 Carlos Moya, 6:3, 6:3, 6:3
Federers erster Grand Slam-Sieg: Wimbledon 2003 Mark Philippoussis, 7:6, 6:2, 7:6
8. Titel in Halle 2003 Nicolas Kiefer, 6:1, 6:3
7. Titel in München 2003 Jarkko Nieminen, 6:1, 6:4
6. Titel in Dubai 2003 Jiri Novak, 6:1, 7:6
5. Titel in Marseille 2003 Jonas Bjorkman, 6:2, 7:6
4. Titel in Wien 2002 Jiri Novak, 6:4, 6:1, 3:6, 6:4
3. Titel in Hamburg 2002 Marat Safin, 6:1, 6:3, 6:4
2. Titel in Sydney 2002 Juan Ignacio Chela, 6:3, 6:3
Roger Federers erster Titel auf der ATP-Tour, Mailand 2001 Julien Boutter, 6:4, 6:7, 6:4

103. Titel, Basel 2019 Alex de Minaur, 6:2, 6:2

Georgios Kefalas / KEYSTONE

Federer zeigte sich von seiner Niederlage gegen Jewgeni Donskoi überrascht und suchte nach Erklärungen. «Ich fühlte mich den ganzen Tag müde. Vielleicht hat mir etwas die Hingabe gefehlt. Es soll keine Ausrede sein, aber ich bin immer noch in den Anfängen meines Comebacks.»

Wichtig sei, dass die Blessur am Oberschenkel ausgeheilt sei. «Ich muss auch hier das Positive sehen.» Gewinnt er, wird er für Optimismus und Beharrlichkeit gelobt, verliert er, für seine Sturheit gerügt. Federer kennt diesen Mechanismus.

Nie mehr die Nummer 1

Schon vor dem Turnier an seinem Zweitwohnsitz hatte er zu bedenken gegeben, dass er erst im Frühsommer wisse, wo er wirklich stehe. Seit acht Monaten hat er nicht an zwei Tagen in Folge spielen müssen.

«Es ist noch immer ein Blick in den Nebel. Wie reagiert mein Körper, wenn ich öfter spiele? Wie gehe ich mental damit um?», stellt sich der Baselbieter selber Fragen. Er weiss, dass ihn diese bis zum Ende der Karriere begleiten werden. «Ich habe akzeptiert, dass ich kaum wieder die Nummer 1 der Welt werde», sagte Federer.

Nach dem Sieg bei den Australian Open habe er sich kaum bücken können, der Rücken war steif und beim vor einem Jahr operierten linken Knie müsse er ohnehin Vorsicht walten lassen, weil er es nicht richtig biegen könne, hatte Federer nach seinem Erfolg in Melbourne gesagt.

Roger Federers Weg zum Australian-Open-Turniersieg:

7:5, 2:6, 6:2, 6:2 gegen Melzer Im ersten Ernstkampf seit Wimbledon und nach 203 Tagen bezwingt Federer mit dem Österreicher Jürgen Melzer (35) einen alten Weggefährten. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich so nervös sein würde», sagt Federer danach. «Ich bin einfach nur froh, zurück zu sein.»
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7:5, 6:3, 7:6 gegen Rubin Obwohl er ohne Satzverlust bleibt, stellt sich Federer nach dem Sieg gegen den Qualifikanten Noah Rubin (20) Fragen: «Es ist toll, in drei Sätzen durchzukommen, aber ich wünschte, ich könnte noch mehr Gutzi geben!» Er weiss, dass in der 3. Runde ein echter Gradmesser wartet.
6:2, 6:4, 6:4 gegen Berdych Federer liest das Spiel des Tschechen, als wäre es ein offenes Buch. Während er bei seinem Spiel wenig auszusetzen hat, kritisiert er Berdych: «Er hat sehr schwach retourniert. Von einem Top-Ten- Spieler hätte ich schon mehr erwartet», sagt Federer nach der Demontage.
6:7, 6:4, 6:1, 4:6, 6:3 gegen Nishikori Nach der sechsmonatigen Pause fehlt Federer die Gewissheit, dass sein Körper fünf Sätze übersteht. Der Sieg gegen Kei Nishikori, die Nummer 5 der Welt, gibt ihm diese. «Ich spiele besser und besser. Aber mit der Hand an der Bremse. Ich weiss ja nicht, wie mein Körper reagiert.»
6:1, 7:5, 6:2 gegen M. Zverev Erstmals seit Juni 2012 kann Federer die Partie nach einem gewonnenen Fünfsätzer für sich entscheiden. Gegen Murray-Bezwinger Mischa Zverev (29) bleibt er sogar ohne Satzverlust. «Dass ich so weit gekommen bin, ist für mich selber eine riesige Überraschung», sagt er.
7:5, 6:3, 1:6, 4:6, 6:3 gegen Wawrinka Im zweiten Schweizer Grand-Slam-Halbfinal verspielt Federer eine 2:0-Satzführung und muss sich wegen einer Verletzung an den Adduktoren behandeln lassen, gewinnt aber und verspricht: «Ich gebe alles, auch wenn ich danach nicht mehr gehen kann.»
6:4, 3:6, 6:1, 3:6, 6:3 Erstmals seit fast zehn Jahren und erstmals ausserhalb Wimbledons besiegt Federer seinen Erzrivalen Rafael Nadal bei einem Grand-Slam-Turnier und feiert seinen 18. Major-Titel. «In einer Million Jahren hätte ich nicht damit gerechnet, dass ich hier den Titel hole», sagt er.

7:5, 2:6, 6:2, 6:2 gegen Melzer Im ersten Ernstkampf seit Wimbledon und nach 203 Tagen bezwingt Federer mit dem Österreicher Jürgen Melzer (35) einen alten Weggefährten. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich so nervös sein würde», sagt Federer danach. «Ich bin einfach nur froh, zurück zu sein.»

Zwar bestreitet er in der nächsten Woche das Masters-1000-Turnier in Indian Wells, hat aber bereits durchblicken lassen, dass er seine Sandsaison knapp halten dürfte und eine längere Pause macht. Pausen werden wichtiger, sorgen aber unweigerlich für Fragezeichen.

Wawrinka kämpft mit Verletzung

Ähnlich ergeht es Stan Wawrinka, der zwar als einer der besten Athleten im Tennis-Zirkus gilt, im März aber auch bereits seinen 32. Geburtstag begeht. Wie Federer laborierte der Romand in den Wochen nach den Australian Open an einer Verletzung.

Wie Federer stieg Wawrinka erst in der Woche vor Dubai wieder ins Training ein. Wegen einer Verletzung am Knie hatte er auf eine Titelverteidigung in Rotterdam verzichten müssen. Beim Versuch, in Dubai wie im Vorjahr den Titel zu gewinnen, scheiterte er bereits in der Startrunde.

Vertrauen in den eigenen Körper

Wie Federer dämpfte Wawrinka schon vor dem Turnier die Erwartungen. Nach einer durch eine Verletzung bedingten Pause sei es immer schwierig, abzuschätzen, wo man stehe. «Ich fühlte mich oft träge und langsam. Darum konnte ich von der Grundlinie nicht so viel Druck machen, wie ich das gerne getan hätte», resümierte Wawrinka nach der Niederlage.

Auch er übte sich in diesem Moment in der Disziplin des Zweckoptimismus: «Das Knie bereitet mir keine Sorgen mehr. Das ist das Positive, das ich von dieser Niederlage mitnehmen kann.»

Das sind alle Turniersiege von Stan Wawrinka:

16. Titel, Genf 2017 Mischa Zverev, 4:6, 6:3, 6:3.
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15. Titel, US Open 2016 Novak Djokovic, 6:7 (1:7), 6:4, 7:5, 6:3.
14. Titel, Genf 2016 Marin Cilic, 6:4, 7:6 (13:11).
13. Titel, Dubai 2016 Marcos Baghdatis, 6:4, 7:6 (15:13).
12. Titel, Chennai 2016 Borna Coric, 6:3, 7:5
11. Titel, Tokio 2015 Benoit Paire, 6:2, 6:4.
10. Titel, French Open 2015 Novak Djokovic, 4-6 6-4 6-3 6-4
9. Titel, Rotterdam 2015 Tomas Berdych, 4:6, 6:3, 6:4.
8. Titel, Chennai 2015 Aljaz Bedene (ATP 156), 6:3, 6:4.
7. Titel, Monte Carlo 2014 Roger Federer, 4:6, 7:6, 6:2
6. Titel, Australian Open 2014 Rafael Nadal, 6:3, 6:2, 3:6, 6:3
5. Titel, Chennai 2014 Edouard Roger-Vasselin, 7:5, 6:2.
4. Titel, Portugal Open, Oeiras, 2013 David Ferrer, 6:1, 6:4.
3. Titel, Chennai 2011 Xavier Malisse, 7:5, 4:6, 6:1
2. Titel, Casablanca 2010 Victor Hanescu, 6:2, 6:3.
1. ATP-Titel: Croatia Open, Umag, 2006 Novak Djokovic, 6:6, w.o.

16. Titel, Genf 2017 Mischa Zverev, 4:6, 6:3, 6:3.

Keystone

Ganz neu sind die Fragen zum Vertrauen in den eigenen Körper sowohl für Federer als auch für Wawrinka zwar nicht, doch auf der Zielgeraden der Sportlerkarriere, auf der sich beide zweifellos befinden, werden sich diese unweigerlich akzentuieren.

Zu lernen, mit dieser Herausforderung umzugehen und allen Begleiterscheinungen, dem Frust, den bohrenden Fragen, den Zweifeln, vielleicht auch der Angst vor der eigenen Vergänglichkeit, wird elementar sein bei der Frage, wie lange die beiden dem Tennis noch erhalten bleiben.

Nadal wie Federer und Wawrinka

Wawrinka und Federer sind auch nicht die Einzigen, die sich damit beschäftigen müssen. Gesundheitliche Probleme waren in Rafael Nadals Karriere ständige Begleiter. Die Liste der Blessuren ist lang und umfasst praktisch das gesamte Spektrum der Anatomie.

Trotzdem hatte der Spanier Erfolg. Gefährlich wurde es erst, als sich Zweifel festsetzten, die sich wie Narben ins Gedächtnis brannten. Nadal beschäftigte sich immer mehr mit sich selber und immer weniger mit seinem Spiel. Aus dieser Spirale zu finden, kostete ihn Monate.

Rafael Nadal kann nach mühsamen Zeiten wieder lachen.

Rafael Nadal kann nach mühsamen Zeiten wieder lachen.

KEYSTONE/EPA/LYNN BO BO

«Ich hatte Probleme, meine Emotionen zu kontrollieren. Das war für mich ein neues Gefühl», sagte Nadal vor anderthalb Jahren in Basel. Zwischenzeitlich verlor er sogar die Freude am Tennis. Sie zurückzugewinnen, sei elementar gewesen.

Was Nadal nicht sagt, ist, dass er auch seine Haltung verändert hat. Es bringe nichts, sich mit einer Version früherer Jahre zu vergleichen. Seine Passion fürs Tennis sei ungebrochen. Etwas, das auch Federer und Wawrinka immer wieder sagen. Trotz oder gerade wegen der Zweifel und Sorgen.