Stanislas Wawrinka steht nach seinem Sieg in Lissabon vom Sonntag am ATP Madrid in der 2. Runde. Er schlägt den Rumänen Marius Copil (ATP 136) in einer Stunde 6:4, 6:4. «Es war ein perfekter Match», so der Romand.
Stanislas Wawrinka, ein Zweisatzsieg in weniger als einer Stunde zum Auftakt in Madrid. Das kommt Ihnen nach dem Turniersieg in Lissabon entgegen.
Stanislas Wawrinka: Ich bin sehr froh, gewonnen zu haben. Es ist nicht einfach, sich umzustellen. In Madrid sind die Bedingungen doch viel schneller als in Lissabon. Körperlich habe ich mich aber sehr gut gefühlt. Ich habe keine Bobos, nichts. Es war ein perfekter Match.
Ein perfekter Match nach einer sehr guten letzten Woche.
Der Sieg in Lissabon war extrem wichtig für mich. Nach mehr als einem Jahr wieder einmal ein Turnier zu gewinnen, tut sehr gut, vor allem nach so einem super Final wie am Sonntag gegen David Ferrer (6:1, 6:4 - Red.). Es war eine unglaubliche Woche für mich.
War es eine Erleichterung, die Durststrecke zu beenden?
Was schön ist im Tennis, ist, dass man fast jede Woche die Chance bekommt, ein Turnier zu gewinnen. Aber wenn man nicht zur Top 4 gehört, verliert man trotzdem praktisch jede Woche. Wenn man einen Titel gewinnt, muss man es deshalb einfach geniessen. Es ist sehr wichtig für das Selbstvertrauen.
Sie mussten in diesem Jahr einige schmerzhafte Niederlagen hinnehmen. Haben diese Ihnen im Nachhinein betrachtet geholfen?
Sicher. Der verlorene Match gegen Djokovic beim Australian Open hat mir gezeigt, dass ich in einem wichtigen Moment mein bestes Tennis abrufen und dann auch mit der Nummer 1 der Welt mithalten kann. Es war eine Bestätigung, denn ich war mir sicher, dass ich auf diesem Niveau spielen kann. Ich hatte auch danach noch harte Niederlagen, etwa im Davis-Cup oder in Indian Wells gegen Roger Federer. Aber diese Erlebnisse haben mir letztlich geholfen, dahin zu kommen, wo ich jetzt stehe. Ich spiele derzeit mein bestes Tennis.
Sie sind die Nummer 15 der Welt. Sie haben die Top 10 im Visier.
Ich weiss, dass ich in die Top 10 zurückkehren kann. Es wird aber sehr schwierig. Dafür muss ich mehr kleinere Turniere gewinnen. Ein Ziel sind die Top 10 aber nicht. Ich will mich mit solchen Gedanken nicht belasten, sondern einfach jeden Match gewinnen.»
Sie sind in dieser Woche erstmals mit Ihrem neuen Coach Magnus Norman an einem Turnier. Wie läuft die Zusammenarbeit?
Wir haben uns vor dem Turnier in Lissabon drei Tage in der Schweiz getroffen. Das war eine gute Möglichkeit, um uns ein bisschen kennen zu lernen. Auf technischer Basis haben wir noch nicht viel getan. In dieser Woche fängt unsere Zusammenarbeit erst richtig an. Jetzt kann er sehen, wie ich in verschiedenen Match-Situationen reagiere, wie ich in schwierigen Momenten spiele.