US Open
Serena Williams droht Boykott – die Sexismus-Debatte geht weiter

Nachdem Carlos Ramos im Final des US Open von Serena Williams des Sexismus bezichtigt wurde, beschweren sich nun die Schiedsrichter und fordern eine Entschuldigung.

Simon Häring
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Die Sexismus-Debatte um Serena Williams und Schiedsrichter Carlos Ramos geht weiter.

Die Sexismus-Debatte um Serena Williams und Schiedsrichter Carlos Ramos geht weiter.

KEYSTONE/AP/KIRSTY WIGGLESWORTH

Die von Serena Williams (37) losgetretene Sexismus-Debatte zieht weitere Kreise. Nun fordern die Schiedsrichter eine Entschuldigung und drohen damit, die Spiele der Amerikanerin zu boykottieren. Das berichtet die britische Zeitung «The Times» und beruft sich dabei auf einen anonymen Informanten aus der Schiedsrichter-Szene. Sie beschweren sich über mangelnde Rückendeckung.

Sowohl die WTA als auch der amerikanische Tennisverband hatten sich hinter Williams gestellt und Schiedsrichter Carlos Ramos des Sexismus bezichtigt. Er hatte im US-Open-Final drei Regelverstösse Williams’ geahndet: für Coaching, Zertrümmern des Rackets und wegen Beleidigung, was eine Gamestrafe zur Folge hatte. Williams hatte ihn als «Dieb» und «Lügner» bezeichnet.

Die Schiedsrichter sagen, Ramos werde «den Wölfen zum Frass vorgeworfen». Immerhin erhält der Portugiese Rückendeckung vom internationalen Tennisverband: «Er ist einer der erfahrensten und angesehensten Referees. Seine Entscheidungen waren im Einklang mit dem Reglement. Er handelte jederzeit professionell und integer.» Die Regeln verbieten es Ramos, sich zu den Anschuldigungen zu äussern.

Derweilen erhitzen die Vorfälle auch in Australien die Gemüter. Ein Zeichner der Zeitung «Herald Sun» hatte Serena Williams als trötzelndes Riesenbaby, die ebenfalls dunkelhäutige, gross gewachsene und athletische US-Open-Siegerin Naomi Osaka hingegen als zierliche Blondine karrikiert, was einen Shitstorm auslöste.