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Erstmals gewinnt Roger Federer vor seiner ganzen Familie ein Grand-Slam-Turnier. Das rührt ihn zu Tränen.
Als ihrem Vater auf seiner Bank von den Gefühlen überwältigt Tränen über die Wangen laufen, hat das vor allem mit seinen Kindern zu tun. Seit er Vater ist, war es immer sein Traum, dass sie ihn noch Tennis spielen sehen würden. Am liebsten in Wimbledon, in seiner Lieblingsrolle: als Sieger.
Am Sonntag sitzen mit Leo und Lenny, die im Mai ihren 3. Geburtstag feierten, erstmals auch seine Buben im Publikum. «Das ist für uns als Familie», sagt er, wohlwissend, dass die adrett gekleideten Buben die Bedeutung des Moments nicht verstehen. «Ich glaube, die Jungs haben keine Ahnung, was hier abgeht. Die denken wohl: schöne Aussicht und schöner Rasen. Die denken, das ist wohl ein Spielplatz!»
Tatsächlich machen die beiden Blondschöpfe Grimassen, bohren in der Nase und sorgen damit für heitere Stimmung in der Federer-Box. Routinierter gehen die älteren Schwestern von Leo und Lenny, Charlene und Myla, mit dem Rummel um ihren Papa um. Amüsiert leiten sie die Nesthäkchen an, wie sie zu applaudieren haben.
Dabei zeigen die Mädchen sonst weniger Interesse am Spiel mit der Filzkugel. «Sie haben mich gefragt, ob sie Bücher mitbringen können, falls ihnen während des Spiels mal langweilig werden sollte. Hier in Wimbledon ist es das erste Mal, dass ich ihnen keine Bücher erlaubte», sagte Federer.
Während Wimbledon durfte er sich mehr Pausen gönnen als gewohnt. Neben Mirka wohnten auch Vater Robert und Mutter Lynette mit ihm unter einem Dach. In Wimbledon geht für Federer der lang gehegte Traum in Erfüllung. Erstmals kann er einen Grand-Slam-Sieg mit allen Kindern teilen. Als er in Australien gewinnt, schläft der Nachwuchs.