Martina Hingis knackt am US Open die Millionenmarke beim Jahrespreisgeld und beweist, auch als Doppelspielerin kann man viel verdienen.
Martina Hingis und Leander Paes hatten gut lachen. Die beiden posierten nach ihrem Finaleinzug im Mixed-Wettbewerb am US Open vor einem Foto von Jimmy Connors. Der US-Altmeister war 1991 mit 39 Jahren noch in den Halbfinal von Flushing Meadows gestürmt, hatte erst mit 43 Jahren seine Profikarriere beendet. Wen sollten da also die Erfolgsläufe eines 42-Jährigen und seiner fast 35-jährigen Partnerin wundern?
Niemanden, denn Alter scheint im Tennissport derzeit tatsächlich bloss eine Zahl zu sein. Und die Zahlen von Martina Hingis sprechen eindeutig für sie: Auch das Doppel-Endspiel hat die Schweizerin erreicht und kämpft damit heute mit Paes und am Sonntag mit Sania Mirza um ihre insgesamt 19. und 20. Grand-Slam-Trophäe.
In ihrer Karriere hatte Hingis auch fünf Mal den begehrten Major-Pokal im Einzel gewonnen und während dieser Zeit fast 20 Millionen Dollar an Preisgeld verdient. Mancher fragt sich, warum sie sich angesichts ihrer guten Form nicht noch einmal alleine auf dem Platz wagt. Die Antwort ist leicht: weil die Konkurrenz für sie im Einzel viel zu hart geworden ist und sich auch auf der Doppel-Tour sehr gutes Geld verdienen lässt – wenn man regelmässig weit kommt.
Top-Einzelspielerinnen hinter sich gelassen
In dieser Saison hat es Hingis bereits auf ein Preisgeld von 914 942 Dollar gebracht, dank ihrem Sieg im Mixed mit Paes bei den Australian Open und in Wimbledon sowie dem Doppelsieg mit Mirza an gleicher Stelle. Denn bei den Grand-Slam wird das meiste Geld ausgeschüttet. Und obwohl die Duos ihre Verdienste immer noch teilen müssen, lässt es sich als eines der Top-Ten-Teams sehr anständig leben.
Im Doppelwettbewerb teilen sich die Sieger stattliche 570 000 Dollar, die Finalisten erhalten 275 000 Dollar. Selbst im Mixed winken im Erfolgsfall 150 000 Dollar und den Unterlegenen 70 000 Dollar. Wer allerdings bereits in der ersten Runde ausscheidet, erhält lediglich 14 200 bzw. 5000 Dollar zum Teilen.
Da Hingis regelmässig weit kommt und mit Mirza die Doppel-Weltrangliste anführt, bringt es die Schweizerin inzwischen auf ein höheres Jahrespreisgeld als manche der besten Einzelspielerinnen. Allein mit ihren beiden Finaleinzügen wird sie die Marke von einer Millionen Dollar knacken und überflügelt damit Kolleginnen wie die Weltranglistenfünfte Caroline Wozniacki, Andrea Petkovic (WTA 18) oder Venus Williams (WTA 23).
Hingis selbst konzentriert sich lieber aufs Sportliche: «Wenn man einmal die Nummer 1 war, hat man hohe Ansprüche.»