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Am Montag trifft Andy Murray im Match of Africa auf Roger Federer. Im Interview spricht der Brite darüber, was ihn mit dem Schweizer verbindet und was sie unterscheidet.
Andy Murray: Im vergangenen Jahr habe ich Roger in der Weltrangliste überholt. Wir waren an einer Spielerparty, wo wir unsere Namen neben dem jeweiligen Ranglistenplatz eintragen sollten. Roger hatte total vergessen, dass ich ihn überholt hatte, und sich «versehentlich» – ich dachte: klar, Roger (lacht) – neben meiner Zwei eingeschrieben. Also musste ich mich am Ende bei der Nummer drei eintragen. Das war sehr witzig und wir lachen heute noch über diesen Vorfall, wenn wir uns sehen.
Grossartig! Es ist nicht etwas, auf das ich mich bewusst fokussiert habe. Ich spiele in der wohl härtesten Ära in der Geschichte des Tennis. Wenn du jede Woche gegen Spieler wie Roger, Rafael Nadal oder Novak Djokovic antrittst, musst du dich auf jedes einzelne Spiel konzentrieren und darfst nicht zu weit vorausdenken. Meine Aufgabe war es immer, weiter so hart wie nur möglich zu arbeiten, auf und neben dem Platz, und erst dann zu schauen, wie weit mich das bringen würde.
Es ist mit Sicherheit einer meiner grössten Siege, aber ich denke nicht, dass er meine Karriere verändert hat. Als ich im Jahr zuvor Olympia-Gold im Einzel gewonnen habe, war das für mich der viel prägendere Moment. Wenige Wochen zuvor hatte ich im Wimbledon-Final gegen Roger auf dem Centre Court eine meiner härtesten Niederlagen überhaupt erlitten. Zurückzukommen und so etwas Spezielles zu erreichen wie eine Goldmedaille, war ein unglaubliches Gefühl. Es gab mir diesen Glauben, dass ich auch auf den grössten Bühnen und gegen die Besten bestehen kann. Einige Wochen später konnte ich die US Open gewinnen.
Er ist einer der grössten, wenn nicht der grösste Spieler, den es je gab. Für mich ist es unglaublich, gegen ihn spielen zu können und mich mit ihm messen zu dürfen.
Mir war es immer wichtig, etwas zurückzugeben, und ich habe das Glück, mit grossartigen Stiftungen arbeiten zu können. Tierschutz ist für mich ein grosses Anliegen, darum arbeite ich seit einigen Jahren unter anderem mit dem WWF zusammen. Vieles dreht sich um die Erhaltung der Lebensräume und die Bekämpfung des illegalen Tierhandels. Es ist ein grosses Glück, auf einem so artenreichen Planeten zu leben, und wir sollten wirklich alles unternehmen, um ihn zu schützen und ihn nicht auszubeuten.
Uns beiden ist dieser wohltätige Einsatz sehr wichtig und wir haben früher schon diskutiert, wie wir einander unterstützen könnten. Für uns ist es einfach, unseren Lebensstil für selbstverständlich zu halten. Deswegen ist es uns beiden wichtig, etwas zurückzugeben. In der Tenniswelt haben wir unterschiedliche Anhänger. Uns verbindet das Ziel, Geld zu sammeln und ein Bewusstsein für unsere Anliegen zu schaffen. Das fühlt sich grossartig an.
Die Unicef (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Anm. d. Red.) leistet unglaubliche Arbeit, wenn es darum geht, Kinderflüchtlinge zu unterstützen, die wegen Konflikten aus ihrer Heimat vertrieben worden sind. Sie hilft, Familien wieder zu vereinen, gibt ihnen Schutz und Nahrung. Das ist mir ein grosses Anliegen.
Über eine Million Menschen sterben jährlich an den Folgen von Malaria. Es ist unser Ziel, diese Krankheit auszumerzen. Denn sie ist vermeidbar. Ich glaube fest daran, dass wir Malaria noch in meiner Lebenszeit ausradieren können, wenn wir uns darum bemühen. Deswegen arbeite ich mit «Malaria No More» zusammen.
Richtig, im vergangenen Jahr richtete ich mit «Andy Murray Live» erstmals mein eigenes Spiel für einen wohltätigen Zweck aus. Mein Bruder Jamie war da, Tim Henman und Rollstuhl-Tennisspieler Gordon Reid. Das Spiel war in 48 Stunden ausverkauft. Ein grossartiger Erfolg. Wir haben enorm viel Geld (knapp 400 000 Franken, Anm. d. Red.) für die Unicef und eine lokale Stiftung gesammelt, die «Young Peoples Futures». Seit ich selber Vater bin, sind Stiftungen, die sich für Kinder einsetzen, für mich noch wichtiger geworden. In diesem Jahr soll es noch grösser und besser werden. Ich freue mich, dass Roger für dieses Spiel am 7. November nach Schottland kommt.
Die Roger Federer Foundation fördert Kinder in Armut, damit sie ihr Potenzial nutzen können. Spenden Sie jetzt und gewinnen Sie tolle Preise. Alle Informationen finden Sie auf www.match-for-africa.com
Spenden an die Stiftung von Roger Federer können telefonisch (0901 08 08 81, 2.50 Fr./Anruf) oder per SMS mit dem Stichwort AFRIKA (Betrag) an 488 getätigt werden. Gratisteilnahme über: www.match-for-africa.com.