Im Dopingfall Bruno Gisler meldete sich nach dem positiv auf Nicethamid getesteten Schwinger nun die Herstellerfirma des mehrmals erwähnten Spagyrik-Sprays zu Wort. Dabei kommt der Schwinger schlecht weg.
"Es ist ausgeschlossen, dass in unseren Homöopathika oder Spagyrika Coramin enthalten ist", schrieb die Heidak AG in einer Mitteilung. "Coramin kommt nicht natürlich vor und es ist nicht möglich, dass es während der Herstellung der homöopathischen oder spagyrischen Urtinkturen gebildet wird."
Unterstützung erhielt das Luzerner Unternehmen von Matthias Kamber. Der Direktor von Antidoping Schweiz hat keine Kenntnis von homöopathischen Naturprodukten, die Nicethamid enthalten. "Wenn ich Bruno Gisler wäre, würde ich genau überlegen, was ich wann genommen habe." Gisler hatte sich darauf berufen, dass er im Vorfeld des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes von Burgdorf zur Vorbeugung einer Erkältung beim Griff in den Medikamentenschrank mehrmals versehentlich den Übelkeitsspray seiner schwangeren Frau erwischt habe.
Der Schwingerverband, der nicht Mitglied von Swiss Olympic ist, sperrte den Solothurner für sechs Monate bis am 25. Mai 2014. Swiss Olympic spricht für ein Dopingvergehen mit Coramin mildere Strafen (Verwarnung bis dreimonatige Sperre) aus. In der jüngeren Vergangenheit sind laut Kamber drei oder vier Nicht-Profisportler überführt worden, die Lutschtabletten gegen Ermüdungserscheinungen konsumierten, die in jeder Drogerie rezeptfrei erhältlich sind. (SI)