Solothurner Cupfinal
Zweimal «nur» dabei, diesmal endlich mittendrin

Der SC Fulenbach bekam mehrmals die Chance Solothurner Cupsieger zu werden. Verteidiger Lukas Wyss und seine Mannschaft muss sich vor dem Gegner FC Iliria nicht verstecken.

Raphael Wermelinger
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Bruno Kissling

«Die Chance, Cupsieger zu werden, bekommt man nur einmal im Leben.» Diese gängige Fussballer-Floskel widerlegt der SC Fulenbach. Und insbesondere Verteidiger Lukas Wyss. «Aller guten Dinge sind drei» passt besser zu ihm.

Der 28-Jährige steht in diesem Jahr nämlich bereits zum dritten Mal mit dem SC Fulenbach im Cupfinal. 2009 verloren die Fulenbacher ausgerechnet gegen den Nachbarn und Rivalen FC Härkingen. Vier Jahr später nutzten die Fulenbacher ihren Heimvorteil auf dem Sportplatz Bad und sicherten sich den Titel Solothurner Cupsieger 2013.

«Obwohl Fulenbach in den letzten Jahren viel erreicht hat, war der Cup für mich persönlich eher eine Enttäuschung», sagt der 28-Jährige. 2009 sass er mit angerissenen Bändern auf der Bank und musste von aussen mit ansehen, wie sein Team das Derby gegen Härkingen mit 0:3 verlor. Noch bitterer liefs vor drei Jahren. Wyss kassierte im letzten Meisterschaftsspiel vor dem Cupfinal eine rote Karte und wurde für das Endspiel gesperrt. Wieder war er im wichtigsten Spiel der Saison zum Zuschauen verdammt.

Immerhin setzten sich seine Teamkollegen diesmal durch: 4:3-Sieg gegen den FC Mümliswil. «Dass wir den Cup daheim holen konnten, war für den Verein und die Mannschaft sehr speziell», blickt Wyss zurück. «Auf dem Weg in den Final war ich bei jedem Cup-Spiel dabei, nur beim entscheidenden nicht. Man gehört natürlich trotzdem zum Team, aber es ist halt nicht das Gleiche, wie wenn man selbst auf dem Feld steht.»

Die dritte Chance

Nach dem «halben» Cupsieg 2013 kommt Lukas Wyss morgen endlich selbst in den Genuss, vor knapp 2'000 Zuschauern um den Pokal zu spielen. Fulenbachs Gegner ist der FC Iliria, der aktuelle Tabellenführer der 2. Liga. Fulenbach liegt in der Meisterschaft mit vier Punkten Rückstand auf dem zweiten Platz. Deshalb sieht Wyss sein Team eher in der Rolle des Aussenseiters: «Iliria hat wohl ein bisschen die bessere Mannschaft als wir, verstecken müssen wir uns aber nicht. Es wird ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Tagesform entscheidet.»

In Topform ist momentan keiner der beiden Klubs. Iliria musste sich in der Rückrunde bereits zweimal geschlagen geben und holte in sechs Spielen zehn Punkte. Wintermeister Fulenbach konnte erst einen Sieg landen im neuen Jahr und insgesamt sechs Punkte. Lukas Wyss begründet die Schwächephase in erster Linie mit den gewichtigen Absenzen. Abwehrchef Kevin Lenz und Topskorer Fabian Wyss sind verletzt, im Mittelfeld fehlt Ramon Affentranger wegen eines Auslandaufenthalts. «Die drei Spieler haben in der Vorrunde die Hälfte unserer Tore geschossen, jetzt lahmt unsere Offensive ein bisschen», sagt Wyss.

Er stellt aber klar, dass er vor der Saison auch für den zweiten Schlussrang unterschrieben hätte: «Beim SC Fulenbach setzen wir immer noch auf die eigenen jungen Spieler, die nachrücken. Daher ist auch der zweite Platz eine hervorragende Leistung. Trotzdem wollen wir natürlich so lange wie möglich an Iliria dranbleiben. Gott sei Dank läufts auch ihnen nicht rund.»

Speziell: Nur drei Tage nach dem Cupfinal treffen Fulenbach und Iliria im vorentscheidenden Meisterschaftsspiel erneut aufeinander. Diese Partie hat aber noch keinen Platz in den Köpfen der Fulenbacher. «Im Moment zählt nur der Donnerstag. Je nach Ausgang des Finals kommts am Sonntag zur Bestätigung oder zur Revanche.»