Schwingen
Solothurner zeigen durchzogene Leistungen am Guggibad-Schwinget

Der Aargauer Christoph Bieri sicherte sich seinen vierten Tagessieg auf dem Guggibad. Von der kleinen Solothurner Delegation schnitt der Bellacher Thomas Stüdeli am besten ab. Nach verschlafenem Beginn, liess er mehrmals seine Klasse aufblitzen.

Wolfgang Rytz
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Mit diesem sehenswerten Linkskurz bezwingt Thomas Stüdeli (hinten) im sechsten Gang den Baselbieter Remo Kocher. WR

Mit diesem sehenswerten Linkskurz bezwingt Thomas Stüdeli (hinten) im sechsten Gang den Baselbieter Remo Kocher. WR

Das grosse Spektakel blieb aus. Im Gegensatz zu früheren Jahren agierte Christoph Bieri vorsichtig abwartend, bis die Situation zum entscheidenden Angriff passte. «Nach einem guten Wintertraining stimmts bei mir schwingerisch. Aber ich kämpfe inzwischen vorsichtiger. Ich will zuerst den Gegner spüren», erklärte der 28-jährige Untersiggenthaler seinen neuen Stil. Dieser verhalf ihm vor 1350 Zuschauern am stimmungsvollen Guggibad-Schwinget zum sicheren Tagessieg, obwohl er mit einem Gestellten gegen den Schaffhauser Neu-Eidgenossen Pascal Gurtner startete. «Er kämpfte nicht in den Griffen und zwang mir seinen Stil auf», begründete Bieri dieses Remis. Danach sammelte der Favorit die nötigen Punkte, um als Führender in den Schlussgang einzuziehen. Am meisten Widerstand leisteten der Solothurner Thomas Stüdeli und der Baselbieter Christian Brand. Doch auch diese bettete er platt ins Sägemehl.

Im Bodenkampf zum Sieg

Im Schlussgang griff Bieri lange mit mässiger Intensität an. Nach 7:20 Minuten lag Schmid dann doch auf dem Buckel. Bieri führte die Entscheidung mit einem satten Kurzzug herbei. Im Bodenkampf vollendete der 18-fachen Kranzfestsieger mit Kniekehlengriff zum Resultat.

Der nominell stärkste Solothurner, Thomas Stüdeli, begann wenig überzeugend. Gegen den gewichtigen, aber technisch limitierten Zofinger Hannes Wilhelm musste er sich mit einem faden Gestellten begnügen. Als «Strafe» brummte ihm die Einteilung Favorit Bieri auf. Der Bellacher wehrte sich tapfer, verlor aber trotzdem auf eine Kurz-/Fussstich-Kombination. Mit zwei Plattwürfen gegen Aargauer Nichtkranzer korrigierte Stüdeli den Fehlstart. Im Ausstich blitzte sein Können gegen die Kranzer Martin Lang und Remo Kocher auf. Vor allem der Linkskurz gegen Kocher war sehenswert.

Durchzogene Solothurner Leistungen

«Den Beginn habe ich heute verschlafen. Aber danach liefs gut», kommentierte Stüdeli seine Tagesbilanz. Zweitbester Solothurner war Klemens Stegmüller vom Schwingklub Dorneck-Thierstein. Der Kranzer aus dem Schwarzbubenland erlebte einen durchzogenen Tag. Doch zum Schluss rückte er mit einem Sieg gegen den Freiämter Neukranzer Andreas Ender in das erste Ranglistendrittel vor. Sein Klubkollege Christian von Arx tat sich mit den jungen Aargauer Talenten schwer und fiel nach solidem Beginn ins Mittelfeld zurück. Routinier Johann Scherrer blieb unbesiegt, aber mit vier Gestellten schaute auch für ihn kein Spitzenplatz heraus.