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Es ist ein weiteres Ausrufezeichen in dieser Playoff-Viertelfinalserie: Der EHC Olten gewinnt auch das zweite Auswärtsspiel in Sierre deutlich mit 5:1. Die Oltner machen den Unterschied im Powerplay aus.
Erstes Drittel (2:1): Nicht weniger als sieben Minuten verstreichen, bis die erste Grosschance notiert werden darf: Nach einem Bullygewinn Knelsens schliesst Nunn sofort ab, worauf Knelsen selber nachsetzt und nur haarscharf den Abpraller nicht verwertet. Daraufhin wird McTavish wegen Stockschlags hinter dem gegnerischen Tor an Goalie Giovannini bestraft, Sierres Altmeister Thibaut Monnet nutzt schliesslich die Überzahl etwas entgegen des Spielverlaufs resolut aus. Danach wird das Spiel emotional: Erst checkt Bezina Knelsen gegen den Kopf und wird dafür mit 2 plus 10 Minuten bestraft. Und nur 47 Sekunden gesellt sich auch Meyrat dazu. Der EHC Olten agiert 73 Sekunden in doppelter Überzahl. Und in dieser setzt Schirjajew Powerplay-Blueliner Lüthi ideal in Szene, der direkt abschliesst und trifft. Dieselbe Oltner Powerplaylinie bleibt sogleich auf dem Eis, was sich ausbezahlt: Assistgeber Schirjajew reiht sich nur 20 Sekunden nach dem Oltner Ausgleich auch gleich noch als Torschütze ein - zwei wichtige Powerplaytore in einer hitzigen Phase als Antwort auf die aggressive Spielweise der Siderser. Noch emotionaler wird das Startdrittel, als Berthoud hinter dem Sierre-Tor Oltens Wyss mit einem Check niederstreckt und dafür nicht bestraft wird. Wyss muss vom Eis geholfen werden und kann wegen einer Nackenverletzung nicht mehr weiterspielen. Ob er ernsthaft verletzt ist und für das Spiel vom Dienstag ausfällt, ist derzeit noch unklar.
Zweites Drittel (1:0): Die Gemüter scheinen sich in der ersten Pause etwas beruhigt zu haben, wenn auch die Spieler darauf bedacht sind, besonders kernige Checks auszuteilen. Es dauert bis zur 32. Minute, bis vor den Toren Nennenswertes passiert: Simon Lüthi trifft, doch der Treffer, der bereits auf dem Eis wegen Torraum-Offsides von Knelsen nicht gegeben wird, zählt auch nach dem Video-Review der Schiedsrichter nicht. Erfolgreicher ist der EHCO lediglich zwei Minuten später, als Dion Knelsen im Powerplay auf 3:1 erhöht. Brisant: Während der Überzahlsituation protestiert die Sierre-Bank wie wild, weil die Uhr rund 20 Sekunden nicht lief.
Drittes Drittel (2:0): Im dritten Drittel sorgt der EHC Olten für den deutlichen Unterschied. McTavish nutzt eine 2:1-Situation mit Nunn eiskalt aus, indem er auf einen Pfostenschuss des Topskorers nachsetzt und die Scheibe einnetzt. Drei Minuten später setzt McTavish mit dem 5:1 den Schlusspunkt – es ist das vierte Oltner Tor in Überzahl.
Sierre agiert in dieser dritten Partie deutlich aggressiver als in den beiden Spielen zuvor, spielt auf den Mann. Als die Walliser für das Köpfejagen bestraft werden, reagiert der EHC Olten so, wie man es in den Playoffs machen muss: Er antwortet mit Toren. Vier der fünf Tore schiessen die Powermäuse in Überzahl. Kann der EHC Olten an diesem effizienten Spiel anknüpfen, wird Sierre sich eine andere Strategie zurechtlegen müssen, wollen sie in dieser Serie noch zum Siegen kommen.
1. Jewgeni Schirjajew: Nach zwei Spielen in einer Nebenrolle ist er zur Stelle. Erst serviert er Torschütze Lüthi, danach trifft er selber und hat damit grossen Anteil an der Kehrtwende innert 20 Sekunden vom 0:1 zum 2:1. Sein Auge ist Gold wert.
2. Mason McTavish: 18 Jahre jung, aber äusserst abgeklärt im Abschluss. Auch sonst ein überaus aktiver Posten im EHCO-Spiel.
3. Cyril Oehen: Er steht sinnbildlich für eine hohe Einsatzbereitschaft des gesamten Teams: Der Mann fürs Grobe führt die vierte Linie an und setzt die kernigsten Checks des EHCO-Teams. Und das Gute: Oehen ist auch spielerisch zur Stelle im vierten Block.
Simon Lüthi: «Es war sicher sehr wertvoll, dass wir die Überzahlsituationen ausnutzen konnten. Ich denke aber auch, dass wir gekämpft haben, wir blocken die Schüsse und lassen dadurch wenig zu, das ist wichtig. Gut war sicher auch, dass wir nicht zurückgegeben haben und nicht ebenso ausgeteilt haben, als es emotionaler wurde. Aber wir müssen sicher mitspielen und das haben wir heute getan. Wir haben auch die Beine bewegt, ich glaube, da können wir den Unterschied ausmachen. Nun dürfen wir nicht zu viel ändern, genauso weitermachen. Ich bin zuversichtlich, dass wir an unserer Leistung anknüpfen können.»