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Im Achtelfinal des Schweizer Cups unterliegt Langenthal Aarwangen aus der NLB dem NLA-Team von Alligator Malans erstaunlich knapp mit 6:7. ULA hatte sich ein cleveres Konzept zurecht gelegt und damit den Favoriten beinahe aus dem Cup geworfen.
Es heisst, dass der Klassenunterschied im Unihockey gross sei, aber das NLB-Team Unihockey Langenthal Aarwangen bewies am Sonntagabend im Schweizer Cup das Gegenteil und brachte Alligator Malans aus der NLA an den Rand einer Niederlage. Vor allem im Mitteldrittel brillierten die Oberaargauer und gingen mit 5:3 in Führung. Am Ende stand es aber 6:7 für den Favoriten.
ULA stand so stabil wie die Fünf auf dem Würfel. Dass der tschechische Spielertrainer Michal Rybka fehlte – es hiess, er sei in seiner Heimat in den Ferien – spürte man nicht. Die taktische Vorgabe von Coach Stefan Ryf war leicht zu durchschauen, aber schwer zu knacken: Kein unnötiges Forechecking. Die beiden Stürmer stellten sich hinter der Mittellinie auf, wenn Malans hinten herum kombinierte.
Dem Konzept treu geblieben
Doch selbst wenn Goalie Michael Niklaus Glanzparaden zeigte, musste es bei diesem Druck irgendwann einschlagen. ULA blieb seiner Strategie auch nach dem 0:2 treu, beschränkte sich aufs Kontern – und schoss so das 1:2. Auch als Malans darauf das 3:1 gelang, wurde das Konzept beibehalten.
Im Mitteldrittel wurde der Favorit so in die Falle gelockt. Malans kombinierte weiter, aber ohne Torgefahr, während die Oberaargauer brillierten. Ein Kontern nach dem anderen wurde blitzschnell vorgetragen – und schlug ein. Plötzlich führte der Aussenseiter 5:3. Die Kreuzfeldhalle mit den rund 350 Zuschauern kochte.
ULA mit zwischenzeitlicher Führung
Malans konnte zwar eine Strafe gleich zu Beginn des Schlussdrittels zum Ausgleich nutzen, aber dann kam die Szene, die ULA definitiv an den Sieg glauben liess. Dan Hartmann stiess vor dem Tor Marek Lébl in den Rücken: 2 Minuten und Penalty. Ganz cool verwertet Jan Danis zum 6:5.
Der Favorit verfiel aber nicht in Panik, sondern griff unerschütterlich weiter an. Das 6:6 war die logische Folge. Hätte auf der anderen Seite in der 53. Minute Benjamin Matter sein Solo auf Goalie Martin Hitz erfolgreich abgeschlossen, ja dann ...
Schluss-Offensive ohne Erfolg
Mit einer einstudierten, direkt gespielten Passfolge erwischte Malans nach einem Unterbruch den Aussenseiter. Das ging blitzschnell, die Oberaargauer schauten verdutzt drein und es hiess 7:6. Weil ULA so nahe dran war, tat das 7:6 des Finnen Lauri Kapanen noch etwas mehr weh als normale Tore. Coach Stefan Ryf nahm ein Time-out und gab für die letzten Augenblicke seine Anweisungen. Ohne Goalie und mit 6 Feldspielern machte ULA noch einmal mächtig Druck, aber Alligator Malans spielte seine Routine aus und schaukelte den knappen Sieg über die Zeit.
«Es wäre mehr drin gelegen»
Der meistbeschäftigte Mann des Abends war Michael Niklaus. «Schade, es wäre heute mehr drin gelegen», meinte der Goalie nach der Schlusssirene. «Stocktechnisch waren sie uns schon etwas überlegen, aber wir haben sehr gut gekämpft.» Niklaus lobte die defensive Disziplin seiner Mitspieler. «Ich hatte zwar viel zu tun, aber meistens schossen die Malanser aus einer schlechten Position, was meine Aufgabe erleichterte.»