Fussball
So will die Super League am 20. Juni die Saison wieder aufnehmen

Die Super League wird fortgesetzt. Dies beschlossen die Vertreter der 20 Klubs der Swiss Football League an der ausserordentlichen Generalversammlung in Bern. Der Neustart erfolgt am 20. Juni mit Geisterspielen. Das erste Spiel in der Challenge League findet am Freitag, 19. Juni, statt.

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Die Super League kehrt zurück. Das dürfte auch Basels Kevin Bua freuen.

Die Super League kehrt zurück. Das dürfte auch Basels Kevin Bua freuen.

KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Mit 17 Stimmen dafür, zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme fiel das Ergebnis für den Wiederanpfiff am 19. Juni deutlich aus. Der Neustart in drei Wochen erfolgt mit Geisterspielen. Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern bleiben vom Bundesrat bis Ende August untersagt.
Die bisher letzten Spiele in der Super League, in welcher noch 13 Runden ausstehen, waren am 23. Februar über die Bühne gegangen. Damals endete das Spitzenspiel zwischen Leader St. Gallen und den punktgleichen Young Boys nach einer dramatischen Schlussphase 3:3.

Meisterschaftsende Anfang August

Der Fahrplan für die Klubs, die ein eingeschränktes Training mit wenigen Ausnahmen (Sion, Xamax) bereits aufgenommen und ab dem 6. Juni die Möglichkeit für Testspiele haben, präsentiert sich nun sehr sportlich. Ab dem 19. Juni und bis zum letzten Spiel voraussichtlich Anfang August gibt es kaum mehr Verschnaufpausen, zumal auch noch drei Cuprunden im Kalender stehen, sowie im August die Fortsetzung der Europacup-Wettbewerbe mit dem FC Basel in der K.o.-Phase der Europa League.

Die Zustimmung für eine Weiterführung der Meisterschaft geht einher mit einem Übergangsreglement, das unter anderem den Punkt mit den Ende Juni auslaufenden Spielerverträgen klärt. Ähnlich wie in der Deutschland müssen die Klubs ausserdem strenge Auflagen befolgen. Wie in der Bundesliga sind bis Saisonende fünf Auswechslungen (bei drei Wechselgelegenheiten) erlaubt. Diese Möglichkeit zur Belastungsreduzierung genehmigte die FIFA unlängst generell für den weiteren Spielbetrieb.

Klare Mehrheit gegen Aufstockung

Die Super League wird nicht von zehn auf zwölf Mannschaften aufgestockt. Die Vertreter der 20 Klubs der Swiss Football League sprachen sich an der ausserordentlichen Generalversammlung in Bern mit 14:5 Stimmen (bei einer Enthaltung) gegen den Antrag von Lausanne-Sport aus.

Damit bleibt es bei je zehn Teams in den beiden höchsten Schweizer Fussball-Ligen. Bereits am 23. April hatten sich die Klubs gegen eine Modusänderung und eine damit verbundene Aufstockung der Super League ausgesprochen.

Das sind die Reaktionen

Ancillo Canepa, Präsident des FC Zürich und Komitee -Mitglied der Swiss Football League (Communiqué): «Ich bin natürlich zufrieden, dass die GV die aus meiner Sicht einzig richtigen Entscheide getroffen hat. Jetzt freue ich mich auf den Wiederbeginn der Meisterschaft.»

Philipp Studhalter, Präsident FC Luzern und Komitee -Mitglied der Swiss Football League (Communiqué): «Aufgrund des in Aussicht gestellten Bundeskredites und den positiven Zeichen unseres Aktionariats sowie der gesamten FCL-Familie hat sich der FC Luzern dazu entschieden, der Wiederaufnahme des Spielebetriebes, trotz Geisterspielen, zuzustimmen. Auch waren sportliche Überlegungen massgebend für den Entscheid, sollen doch insbesondere auch die Spieler ihrer Arbeit nachgehen dürfen, und sich in einem sportlichen Wettkampf messen.»

Markus Lüthi, Präsident FC Thun (Communiqué): «Nun sind die Entscheide der Swiss Football League gefällt und wir stellen uns darauf ein. Erhebliche Probleme in Bezug auf den Wegfall der Kurzarbeit sind damit jedoch nicht gelöst. Die Frage, wie die Ertragsausfälle kompensiert werden können, ist nicht beantwortet. Wir verfügen über genügend finanzielle Mittel, um uns einige Wochen Zeit zu verschaffen. Doch wir stehen vor grossen Herausforderungen, welche uns viel abverlangen und uns belasten werden; aber wir gehen diese Aufgaben mit Herzblut an.»

Servette (Communiqué): «Der Servette FC, der eine Fortsetzung immer befürwortet hat, begrüsst den Entscheid.»

Pajtim Kasami, Spieler FC Sion (Twitter): «Endlich kehrt der Fussball in die Schweiz zurück!!! Danke.»

Valentin Stocker, Captain FC Basel (Klub-TV): «Die Freude ist natürlich gross. Wir haben viel gearbeitet schon nur in diesen zwei Wochen und auch zuvor daheim. Nun ist es schön, dass es weitergeht. Nun haben wir wieder ein Ziel vor Augen. Nun kann man auch das Training entsprechend einstellen, etwas planen kann.»

Zum Entscheid gegen die Zwölferliga:

Lausanne-Sport (Communiqué): «Mit der Ablehnung unseres Vorschlages für eine Zwölferliga haben sich die Vereine für den Stillstand des Schweizer Fussballs für die nächsten 5 Jahre ausgesprochen. Lausanne-Sport dankt allen Klubs, die dem Vorschlag gefolgt sind und für die Änderung gestimmt haben.»

Ancillo Canepa, Präsident des FC Zürich und Komitee-Mitglied der Swiss Football League (Communiqué): Was die Aufstockung betrifft, bin ich der Meinung, dass wir dieses Thema später in aller Ruhe und ohne Hektik wieder aufnehmen sollten. Auch betreffend den in Aussicht gestellten Darlehen des Bundes geht es nun darum, im Rahmen der nächsten Verhandlungsrunde die diversen kritischen Fragen zu bereinigen.»