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Denise Feierabend nach ihrem vierten Platz im Slalom: «Es ist schön, dass sich mein Gefühl im Rennen bestätigt hat»

Denise Feierabend fährt im Slalom in Killington auf Rang vier und verpasst das Podest hauchdünn. Mikaela Shiffrin hält derweil dem enormen Druck stand und siegt vor Heimpublikum.

Martin Probst
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Denise Feierabend auf dem Weg zu ihrem besten Slalomergebnis.

Denise Feierabend auf dem Weg zu ihrem besten Slalomergebnis.

Keystone

Déjà-vu für Denise Feierabend. Schon einmal fuhr die 28-Jährige im Weltcup auf Rang vier. Schon einmal verpasste sie das Podest hauchdünn. Am Sonntag, 25. November im Slalom von Killington waren es drei Hundertstelsekunden, die Feierabend vom Podium trennten. Im März 2016 in einer Kombination auf der Lenzerheide fehlten vier Hundertstelsekunden zu Rang drei, den damals Lara Gut belegte.

Was-wäre-wenn-Spielchen

Doch Denise Feierabend will erst gar nicht mitmachen bei den Was-wäre-wenn-Spielchen. «Ich kann es ja sowieso nicht ändern. Und überhaupt: Ich nähere mich dem Podest immer mehr. Irgendwann wird es schon klappen», sagt sie.

Denise Feierabend «Irgendwann wird es schon klappen mit dem Podestplatz»

Denise Feierabend «Irgendwann wird es schon klappen mit dem Podestplatz»

Keystone

Vielmehr freute sich Feierabend, die im Slalom erst einmal die Top-Ten erreichte (2013 in Levi), über den Fortschritt, den sie gemacht hat. «Ich habe in der Vorbereitung gespürt, dass ich besser wurde. Es ist schön, dass sich mein Gefühl im Rennen bestätigt hat.»

Feierabend war 2009 Junioren-Weltmeisterin in Slalom, nachdem sie in jener Saison zuvor viermal im Weltcup eine Top-20-Klassierung erreichte. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis sie den Sprung an die Weltspitze schaffen würde.

Acht Jahre später wartet Feierabend eigentlich noch immer auf den Durchbruch. Während das Talent mancherorts längst abgeschrieben wurde, hat die Engelbergerin immer an die eigene Stärke geglaubt. Gestern wurde sie für ihren Ehrgeiz und ihre Ausdauer belohnt. Mit Rang vier hat Feierabend die Selektionskriterien für die Winterspiele im Februar in Südkorea bereits erfüllt.

Shiffrin liefert

Denise Feierabends Resultat war der Höhepunkt eines für Swiss Ski sonst eher enttäuschenden Wochenendes in Killington. Wendy Holdener, im ersten Slalom der Saison Dritte, schied aus, nachdem sie im ersten Lauf als einzige Athletin noch einigermassen mit der späteren Siegerin Mikaela Shiffrin hatte mithalten können.

Mikaela Shiffrin tanzte durch die Stangen.

Mikaela Shiffrin tanzte durch die Stangen.

KEYSTONE/AP/CHARLES KRUPA

Die 22-jährige Shiffrin gewann ihr Heimrennen deutlich vor Petra Vlhová, die sie im Slalom zuletzt zweimal in Folge besiegt hatte. Damit hat die Amerikanerin die Hierarchie der vergangenen Jahre, die sie als unbestrittene Slalomkönigin vorsieht, wieder hergestellt. «Das fühlt sich super an», sagt sie.

Der Erfolg war umso eindrücklicher, als der Druck auf Shiffrin fast ins Unerträgliche stieg. 20 000 frenetische Fans erwarteten den Sieg der jungen Frau, die in den Bergen der Region das Skifahren gelernt hatte. Am Samstag im Riesenslalom hatte Shiffrin das Publikum mit Rang zwei bereits ein erstes Mal verzückt.

Lara Gut und die Geduld

Im Riesenslalom, der wie schon in Sölden von Viktoria Rebensburg gewonnen wurde, war Mélanie Meillard als Neunte die beste Schweizerin. Lara Gut belegte in ihrem zweiten Rennen seit dem Comeback Rang 23. «Ich hatte Geduld, bis das Knie wieder gesund war. Jetzt muss ich mich halt auch gedulden, bis ich in den Rennen wieder schnell bin.»

Lara Gut «Ich hatte Geduld, bis das Knie wieder gesund war. Jetzt muss ich mich halt auch gedulden, bis ich in den Rennen wieder schnell bin.»

Lara Gut «Ich hatte Geduld, bis das Knie wieder gesund war. Jetzt muss ich mich halt auch gedulden, bis ich in den Rennen wieder schnell bin.»

KEYSTONE/EPA/CHRISTIAN BRUNA

Lara Gut reist nun weiter nach Lake Louise, wo am nächsten Wochenende zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm stehen. «Meinem Knie geht es gut und mein Renninstinkt ist bereits wieder da. Diese positiven Erkenntnisse nehme ich jetzt mit nach Kanada.»